1. Juni 2023, London (Großbritannien) – Die Beschäftigten bei den Bus- und U-Bahnbetrieben in New York werden in den nächsten drei Jahren eine Lohnerhöhung von 9,8 Prozent erhalten und haben dank des harten Auftretens ihrer Gewerkschaft und mit Unterstützung der globalen Gewerkschaftsbewegung die Kürzung ihrer Sozialleistungen erfolgreich abgewehrt.
Nach intensiven Verhandlungen hat die Transport Workers' Union (TWU) of America einen vorläufigen Kollektivvertrag mit der New Yorker Metropolitan Transportation Authority (MTA) erzielt.
Neben den Lohnerhöhungen haben die Beschäftigten Prämienzahlungen für systemrelevante Arbeitskräfte durchgesetzt und der vom Unternehmen geplanten Verdopplung der Abzüge für die Krankenversicherungsbeiträge eine Abfuhr erteilt. Sie waren ferner erfolgreich im Hinblick auf die Sicherheit von Beschäftigten und Fahrgästen, indem sie die Vorschläge der MAT blockierten, den Ein-Personen-Zugbetrieb auf die U-Bahnen auszuweiten. Damit sicherten sie außerdem den Erhalt von Tausenden von Arbeitsplätzen für U-Bahn-Fahrer*innen.
"Wir sprechen den TWU-Mitgliedern, die so hart für einen gerechten und menschenwürdigen Vertrag gekämpft haben, unsere herzlichsten Glückwünsche aus," erklärte Paddy Crumlin, der Präsident der Internationalen Transportarbeiter-Föderation. "Der Vorsitzende der TWU-Geschäftsstelle 100 Richard Davis und die anderen Mitglieder des Verhandlungsteams haben Unglaubliches geleistet, um diesen Vertrag mit der MTA zu erreichen. Das war keine bloße Verhandlung – es war ein Kampf im knallharten Krieg gegen Unternehmensgier, und sie haben jede Schlacht gewonnen. Damit haben sie sichergestellt, dass die bei der MTA beschäftigten Mitglieder der Geschäftsstelle 100 einen Vertrag erhalten, der ihnen Würde, Respekt und bessere Beschäftigungsbedingungen garantiert."
Crumlin würdigte auch den TWU-Präsidenten für internationale Beziehungen John Samuelsen, der im Kampf der Beschäftigten in New York und den Vereinigten Staaten eine einflussreiche Stimme ist.
Die Gewerkschaft setzte sich außerdem erfolgreich gegen einen Vorstoß der MTA zur Änderung der Überstundenregelung zur Wehr, wonach die Beschäftigten nur bei mehr als 40 Stunden pro Woche vergütet werden sollten. Der bisherige Überstundenanspruch ab acht Arbeitsstunden pro Tag bleibt für Gewerkschaftsmitglieder nun bestehen. Ein weiterer Plan der MTA, wonach die bezahlte Urlaubszeit für neu eingestellte Mitarbeiter*innen gekürzt werden sollte, wurde ebenfalls zurückgewiesen.
Noch einen Verhandlungserfolg erzielten die Gewerkschaften mit der Durchsetzung des Anspruchs auf medizinische Versorgungsleistungen für die Familien von Beschäftigten, die infolge einer Covid-19-Infektion starben.
"Nach allem, was die Beschäftigten bei den New Yorker Bus- und U-Bahnbetrieben während der Pandemie durchgemacht haben, um die Verkehrsdienste am Laufen zu halten, ist es eine Schande, dass die MTA hierüber einen solchen Konflikt vom Zaun brechen wollte. Die Beschäftigten sollten für das Versagen der Unternehmensleitung zahlen," so ITF-Generalsekretär Stephen Cotton. "Die ITF war stolz darauf, den TWU-Mitgliedern solidarisch zur Seite zu stehen, und wir freuen uns, dass sie hartnäckig geblieben sind und so dieses hervorragende Ergebnis zu erzielten. Sie sind eine Motivation für uns alle."
Auch John Mark Mwanika, der Vorsitzende des ITF-Ausschusses für öffentlichen Personennahverkehr von der Amalgamated Transport and General Workers' Union of Uganda, begrüßte den Erfolg: "Weltweit ergreifen Beschäftigte und Gewerkschaften im öffentlichen Verkehrssektor Arbeitskampfmaßnahmen, um ihre Bedingungen und Rechte zu verteidigen. Dieser Sieg ist ein weiterer Schritt nach vorn, nicht nur für die Beschäftigten bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben in New York, sondern für alle Beschäftigten im öffentlichen Verkehrssektor, die das Rückgrat unserer lebensnotwendigen öffentlichen Dienste bilden und die Mobilität in unseren Städten gewährleisten. Sie alle verdienen Anerkennung und Respekt."