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Lohnerhöhungen und Verbesserungen der Lebensqualität für fast 200.000 dänische Verkehrsbeschäftigte

NACHRICHTEN

Die der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) angeschlossene Gewerkschaft 3F Transport hat mit dem Dänischen Industrieverband einen wegweisenden neuen Kollektivvertrag für den Verkehrssektor ausgehandelt.

Der neue Vertrag sieht für 186.000 Beschäftigte Lohnerhöhungen vor, die über der erwarteten Inflation liegen, sowie erhebliche Verbesserungen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Der Vertrag, der diese Woche in einer Abstimmung von 79,8 Prozent der teilnehmenden Gewerkschaftsmitglieder förmlich angenommen wurde, gilt für die Beschäftigten in einem breiten Spektrum von Branchen im gesamten Verkehrssektor, darunter Fahrpersonal, Lager- und Hafenbeschäftigte.

Sie erhalten während der dreijährigen Laufzeit des Vertrags eine Lohnerhöhung von 3.000 DKK (etwa 400 Euro) und eine Anhebung des Arbeitgeberbeitrags zur Rentenversicherung von 10 auf 11 Prozent.

In Anerkennung der Bedeutung von Lebensqualität und familiären Bedürfnissen bietet der Vertrag zudem Arbeitnehmer*innen, die fünf Jahre vor dem Rentenalter stehen, die Option einer Viertagewoche.

Eltern erhalten das Recht auf bezahlte Freistellung für die Betreuung eines kranken Kindes, Großeltern stehen nun zwei Tage zur Enkelkinderbetreuung zu und alle Beschäftigten haben Anspruch auf Freistellung, um enge Familienmitglieder zu Arztterminen zu begleiten.

Als Zeichen eines gemeinsamen Konsenses über die Bedeutung des psychischen Wohlbefindens in der Arbeitswelt wird im Rahmen einer gemeinsamen Initiative der Gewerkschaft und der Arbeitgeber ein Dienst zur Förderung des Wohlbefindens und zur Verhinderung von Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz eingerichtet.

Nach Ansicht von Flemming Bjørn Overgaard von der 3F Transport, dem Vorsitzenden der ITF-Sektion Straßentransport, ist dieser Branchenvertrag ein direktes Ergebnis des skandinavischen Arbeitsmarktmodells, das Kollektivverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern fördert.

Die Parteien blicken auf eine jahrhundertelange Tradition der Suche nach Lösungen durch sozialen Dialog zurück, der den Arbeitgebern hilft, Streiks und Unterbrechungen ihrer Geschäftstätigkeit zu vermeiden. 

"Unsere Kollektivverträge gewinnen für die Beschäftigten immer mehr an Bedeutung," erklärte Overgaard. "Sie sichern anständige Löhne, bauen auf den grundlegenden Sozialleistungen des dänischen Wohlfahrtsstaates auf und schaffen mehr Instrumente, die den Beschäftigten einen Mehrwert für ihren Arbeitsalltag bieten."

"Der diesjährige Abschluss bringt höhere Löhne, verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gibt denen, die kurz vor der Rente stehen, mehr Rechte und bindet Arbeitgeber in eine gemeinsame Initiative ein, die dem Wohlbefinden der Beschäftigten dient," so Overgaard weiter.

"Das ist in unserem Interesse als Verkehrsbeschäftigte, ist aber auch für die Arbeitgeber von Vorteil. Ihre Unternehmen werden attraktiver und zukunftssicherer."

VOR ORT