Das Sicherheitspersonal am Bangkoker Flughafen hat nach monatelangen, hartnäckigen Kampagnen im Anschluss an seine Auslagerung im April 2020 grundlegende Rechte in Bezug auf die Arbeitszeiten zurückgewonnen.
Das betroffene Unternehmen AVSEC unterzeichnete gestern (10. April 2021) eine Absichtserklärung mit lokalen Gewerkschaften, die festlegt, dass die Beschäftigten Anspruch auf eine einstündige Mittagspause haben und nicht mehr als acht Stunden am Tag arbeiten müssen. Damit entspricht das Unternehmen dem thailändischen Arbeitsgesetz.
Als der Sicherheitsdienst am Bangkoker Flughafen im vergangenen Jahr an AVSEC ausgelagert wurde, waren die Beschäftigten gezwungen, zu kündigen und neue Verträge mit unvertretbaren Bedingungen abzuschließen. Die Verträge verpflichteten sie dazu, bei Bedarf Überstunden zu leisten und lange Arbeitszeiten ohne Essens- oder Toilettenpausen in Kauf zu nehmen.
"Die Bedingungen des Sicherheitspersonals am Flughafen von Bangkok waren unmenschlich," erklärte der Leiter des ITF-Programms für Organisationsarbeit an Flughäfen Erin van der Maas. "Glückwünsche an die Wingspan Workers' Union und die Airport Workers' Union of Thailand zu diesem wichtigen und hart erkämpften Erfolg. Aber es hätte erst gar nicht so weit kommen dürfen. Es geht hier um eine Belegschaft an einem modernen internationalen Flughafen, deren Menschenrechte aus Pfennigfuchserei einfach unter den Tisch gekehrt wurden."
Das Ministerium für Arbeitsschutz und Wohlfahrt in Samut Prakan, die Flughafenbetreibergesellschaft Airports of Thailand (AOT), die den Sicherheitsdienst auslagerte, und AVSEC verpflichteten sich bereits im März dazu, Arbeitsrechtsverletzungen abzustellen. Diesen Worten folgten allerdings keine Taten. Mit Protesten und einer Videokampagne, in der die Bedingungen, die die Beschäftigten zu ertragen hatten, offengelegt wurden, hielten die Gewerkschaften den Druck aufrecht.
Erst in diesem Monat erklärte sich AVSEC bei Verhandlungen mit den Gewerkschaften im Arbeitsministerium dazu bereit, die Bedingungen zu ändern. Die Gewerkschaften setzen sich weiterhin für die Löhne und Beschäftigungsbedingungen ein, die durch das Outsourcing-Abkommen aufgehoben wurden.
"Die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften haben den Drohungen der Unternehmensleitung unbeirrt die Stirn geboten und sich durchgesetzt," so van der Maas. "Sie wurden bei ihrem Kampf von der ITF angeschlossenen Luftverkehrsgewerkschaften in der ganzen Welt unterstützt. Wir werden AOT weiterhin im Auge behalten, um sicherzustellen, dass es keine weiteren Verstöße gegen internationale Arbeitsnormen gibt, und wir versichern, dass wir die Kampagne der in der WWU und der AWT organisierten Beschäftigten zur Wiederherstellung ihrer Löhne und Beschäftigungsbedingungen, die ihnen bei der Zwangsauslagerung genommen wurden, unterstützen werden."