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Neuer ITF-Verhandlungsleitfaden zum Thema Schnellbussysteme

NACHRICHTEN

Auf einem regionalen Workshop, der vom 27. bis 29. November 2019 in Dakar (Senegal) stattfand, stellte die ITF ihren neuen Verhandlungsleitfaden zum Thema Schnellbussysteme (BRT) vor. Die Veranstaltung war Teil eines laufenden Projekts zur besseren Vernetzung von afrikanischen Gewerkschaften, die Organisations- und Kampagnenarbeit im Bereich von Schnellbussystemen betreiben. Die Teilnehmer*innen aus Senegal, Côte d'Ivoire, Ghana, Kenia, Nigeria, Südafrika, Tansania und Uganda diskutierten über gewerkschaftliche Forderungen im Zusammenhang mit BRT-Systemen und die Formalisierung des informellen öffentlichen Verkehrssektors in spezifischen lokalen Kontexten.  

BRT ist ein öffentliches Verkehrssystem zur Verbesserung von Kapazität und Zuverlässigkeit in verkehrsüberlasteten Städten. Es erfordert den Bau von Busfahrstreifen, Anschlussstellen, Busterminals und modernen Bahnhöfen entlang der Buslinien. Weltweit werden Städte darin bestärkt, Schnellbussysteme einzuführen, um den Verkehr zu entlasten, die Effizienz zu steigern und die Luftverschmutzung zu reduzieren. Über diese Umstellung muss jedoch mit Gewerkschaften verhandelt werden, um positive Effekte für Beschäftigte innerhalb des bereits bestehenden informellen Verkehrssystems zu gewährleisten. 

Der Workshop hatte zum Ziel, einige dieser Aspekte aufzugreifen. Der vorgestellte Leitfaden zeigt politische Optionen auf, die Verkehrsgewerkschaften bei der Planung von Verhandlungen mit Behörden über die Einführung von Schnellbussystemen und die Formalisierung des informellen Verkehrssektors in Erwägung ziehen können.

Die Teilnehmer*innen berieten ferner über die Notwendigkeit, Gewerkschaften bei der Einführung von Schnellbussystemen zu konsultieren und mit ihnen zu verhandeln, BRT-Pläne und-Dokumente, darunter Ausschreibungsverträge, zugänglich zu machen und einen transparenten Prozess zu gewährleisten, um Korruptionsrisiken zu verringern. Der Forderungskatalog für die Beschäftigten bei neuen BRT-Systemen umfasst Verträge für alle Angestellten, die Beschäftigung von Frauen (einschließlich der Förderung des Zugangs von Frauen zu allen Berufsgruppen), Sicherheit und Gefahrenabwehr, Sanitärversorgung, Qualifizierung der Beschäftigten für die neu geschaffenen Arbeitsplätze und Kompetenzbildung.  

Auf dem Programm stand auch eine Podiumsdiskussion mit dem Vertreter der städtischen Verkehrsbehörde von Dakar (CETUD), der für die Planung des BRT-Systems zuständig ist, und Wissenschaftler*innen, die an den Studien zur Folgenabschätzung für die Beschäftigten in Dakar und Nairobi beteiligt sind. 

Im Vorfeld waren die vorläufigen Ergebnisse der Studie zu Folgenabschätzung des BRT-Systems in Dakar auf einem nationalen Workshop präsentiert worden. Die Teilnehmer*innen der drei senegalesischen ITF-Mitgliedsorganisationen Union des Routiers du Sénégal (URS), Fédération des Transports de l'UDTS sowie der neu angeschlossenen Gewerkschaft Syndicat Démocratique des Travailleurs du Transport Routier (SDTR/3D) wirkten an der Studie mit und führten unter der Koordination eines Wissenschaftlers der Universität Dakar 180 Interviews mit Beschäftigten im informellen Verkehrssektor durch. Die endgültigen Ergebnisse der Folgenabschätzung des BRT-Systems in Dakar sollen im nächsten Jahr veröffentlicht werden.

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