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Lkw-Fahrer-Protest legt nördlichen Verkehrskorridor in Kenia lahm

NACHRICHTEN

Die Aktion hat den Verkehr auf dem Nordkorridor, der wirtschaftlichen Lebensader der Region, auf dem Massengüter, Container und Treibstoff nach Kenia und von dort aus weiter nach Ruanda, Uganda und Tansania befördert werden, zum Stillstand gebracht. Die hinzugezogene Polizei kann nach eigenen Angaben nicht eingreifen, weil die Lkws neben der Straße geparkt sind und die Fahrer sich friedlich verhalten. Die Fahrer werden von weiteren Gewerkschaften entlang des Korridors unterstützt. So hat u. a. die Hafengewerkschaft in Mombasa angedroht, die Lkws des Unternehmens nicht mehr abzufertigen.
 
Das Unternehmen hat eine gerichtliche Verfügung beantragt, um die Wiederaufnahme der Arbeit zu erzwingen, und den Fahrern dem Vernehmen nach schriftlich mit Entlassung gedroht. ITF-Generalsekretär Steve Cotton hat Agility Logistics in einem Schreiben davor gewarnt, dass solche Maßnahmen möglicherweise noch weitere Verkehrsgewerkschaften entlang des Korridors in einen unvermeidlichen Konflikt ziehen werden, und das Unternehmen dringend dazu aufgefordert, mit der Kenya Long Distance Truck Drivers and Allied Workers' Union (KLDTDAWU) über eine Lösung zu verhandeln.
 
Joseph Katende, ITF-Regionalsekretär für Afrika, erklärte in einer Stellungnahme: "Diese Lkw-Fahrer werden bis zur Erschöpfung getrieben. Alles was sie wollen, ist die Gewerkschaftsanerkennung und die Achtung ihrer Rechte."
 
"Hier in Nairobi ist die ITF bereits Zeuge geworden, wie Hafenbeschäftigte in Mombasa und Straßentransportgewerkschaften in anderen ostafrikanischen Ländern, die der nördliche Korridor durchquert, Solidaritätsaktionen vorbereiten. Die ITF hat zudem Gewerkschaften, die Beschäftigte bei Agility Logistics in anderen Ländern rund um den Globus organisieren, auf das arbeitnehmerfeindliche Verhalten des Unternehmens aufmerksam gemacht, das auf einer Verletzung der Verfassung der Republik Kenia und internationaler Arbeitsnormen der IAO hinausläuft."
 
Die ITF ruft Gewerkschaften in all diesen Ländern dazu auf, gemeinsam für den Schutz der Fahrer/innen einzutreten, die solche strapaziösen und oft gefährlichen Langstreckenfahrten für tödliche Unfälle infolge von Übermüdung verantwortlich machen. Den Fahrer/innen machen ferner lange Wartezeiten an den Grenzen und Polizeischikanen zu schaffen, und sie müssen sich mit korrupten Zollbeamten und notorisch gewerkschaftsfeindlichen Lkw-Unternehmen auseinandersetzen. Die ITF hat entlang des Korridors Gesundheitszentren eingerichtet, um über das für Fahrer/innen im Fernverkehr besonders hohe HIV/Aids-Risiko aufzuklären. Sie hat dort ferner Mitgliedsausweise für gewerkschaftlich organisierte Fahrer/innen eingeführt, mit denen diese bei Problemen unterwegs Unterstützung bei Gewerkschaften anfordern können.
 
In diesem Videoclip erklärt Roman Waema, führendes Mitglied der KLDTDAWU: "Die friedlich protestierenden Fahrer, die Sie hier sehen, werden wie Kriminelle behandelt und dazu gezwungen, ihre Lkws vom Straßenrand wegzufahren. Wir würden gerne wissen, ob dem Recht Genüge geschieht oder nur Gewalt eingesetzt wird."

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