Die russischen und litauischen Seeleute gehörten zu dem Teil der Besatzung, die im Mai und Juni in Las Palmas (Gran Canaria) an Bord des Schiffes ging. Sie waren von Allan Skovlund, dem Geschäftsführer von Danica Crewing und Vorstandsvorsitzenden von Danavis Marine, angeheuert worden, um mit Reparaturarbeiten zu beginnen, die nach einer dreiwöchigen Fahrt nach Klaipeda (Litauen) abgeschlossen werden sollten.
Stattdessen wurden sie zu Opfern eines Konflikts zwischen der Astican-Werft und der Chinati Management Corporation, einer Investmentgruppe mit Sitz in London (Großbritannien), die der kanadischen Reederei 3264741 Nova Scotia Limited das Schiff abkaufte.
Die Reparaturarbeiten wurden eingestellt, weil notwendige Teile nicht geliefert wurden, die Männer hatten nur beschränkt Zugriff auf Lebensmittel und sonstige Versorgungsgüter, die Besatzung konnte nicht von Bord gehen und der Zugang zum Schiff war eingeschränkt. Die Männer wandten sich daraufhin an Gonzalo Galan, den ITF-Inspektor in Las Palmas, der in Verhandlungen Lebensmittellieferungen und den Zugang zum Schiff durchsetzte.
Wiederholte Versicherungen, dass die Chinati Management Corporation den Männern ihre Heuern für Juli auszahlen werde, wurden nicht eingelöst, sodass einige Besatzungsmitglieder aufgaben und beschlossen, selbst für ihre Heimreise aufzukommen. Fünf Crewmitglieder wollten jedoch an Bord bleiben und das Ergebnis der Verhandlungen abwarten, die die ITF in ihrem Namen mit der Reederei führte. Am 24. August erklärte sich der Reeder dazu bereit, sie in ihre Heimatländer zurückzuführen, und am 29. August konnten die Seeleute endlich ihre Heimflüge antreten.
Gonzalo Galan erklärte in einer Stellungnahme: "Die Besatzungsmitglieder sind sehr erleichtert, endlich nach Hause zurückzukehren, aber sie haben noch immer nicht ihre Heuern erhalten."
"Die Cornwallis Financial Corporation, die 3264741 Nova Scotia Limited vertritt, hat unserem Inspektor in Halifax (Kanada) versprochen, dass sie den Verkauf des Schiffes nicht abschließen wird, bevor den Männern nicht die gesamten Heuerschulden ausgezahlt wurden. Wir werden weiter daran arbeiten."
Die Polar Star, die bei Polarexpeditionen im Einsatz war, wurde im Jahr 2011 in der Astican-Werft in Las Palmas mit unbezahlten Reparaturrechnungen in Höhe von 1,6 Mio. US-Dollar zurückgelassen.
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