Die ITF hat sich einen Sitz in der Arbeitsgruppe für Bodenverkehrsdienste (Ground Handling Task Force - GHTF) der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) gesichert. Dieser wichtige Meilenstein ist ein weiterer Schritt im Rahmen der kontinuierlichen Bemühungen der ITF, sicherzustellen, dass die Standpunkte der ihr angeschlossenen Luftverkehrsgewerkschaften bei der ICAO auf höchster Ebene Gehör finden und berücksichtigt werden.
Die ICAO gründete die GHTF im Jahr 2014 im Rahmen ihres Gremiums für Konstruktion und Betrieb von Flugplätzen (ADOP). Sie hat die Aufgabe, Fragen der Sicherheit, der Effizienz und der Normung im Bereich der Bodenverkehrsdienste zu untersuchen und den Status und die künftigen Erfordernisse von ICAO-Bestimmungen für die Bodenverkehrsdienste auf Flugplätzen zu ermitteln.
Die GHTF setzt sich aus Vertreter*innen nationaler Zivilluftfahrtbehörden, Flugplatzbetreiber, Flugzeugbetreiber, Bodenverkehrsdienstleister und anderer Interessengruppen zusammen. Von nun an wird auch die ITF in der GHTF vertreten sein.
Bodenverkehrsdienste sind ein wichtiger und kritischer Bestandteil der Luftverkehrsbranche, unterliegen aber nicht demselben Grad an Regulierung wie z. B. der Flugbetrieb, Flugsicherungsdienste und der Flugplatzbetrieb. Die GHFT will dieses kritische Thema ganzheitlich angehen.
Im Oktober 2021, legte die ITF ein Arbeitspapier auf der hochrangigen ICAO-Konferenz zum Thema Covid-19 vor, in dem sie die Bemühungen der Sekretariate von ICAO und GHTF, einen Regulierungsrahmen für Bodenverkehrsdiensten zu entwickeln, nachhaltig befürwortete. Das Papier wurde vom ICAO-Sekretariat und den Konferenzteilnehmer*innen sehr positiv aufgenommen.
Kurz nach dieser ICAO-Konferenz organisierte die ITF im Vorfeld der Sitzung des Ausschusses für Bodenverkehrsdienste ein Webinar unter Beteiligung der ICAO, des Internationalen Flughafenrats (ACI) und des Verbands der Flughafendienste (ASA), um die Regulierungslücke bei den Bodenverkehrsdiensten auf globaler Ebene zu erörtern.
“Dass wir diesen Sitz bekamen, ist das Ergebnis der Arbeit der Sektion Zivilluftfahrt und insbesondere ihrer ICAO-Arbeitsgruppe sowie weiterer angeschlossener Gewerkschaften im Bereich Bodenverkehrsdienste, die sich aktiv an unserer Lobbyarbeit beteiligten. Ab jetzt werden wir direkt an der Entwicklung von Strategien und koordinierten Lösungen für Bodenverkehrsdienste mitwirken,” so der Interimsvorsitzende der ITF-Sektion Zivilluftfahrt Edgardo Llano.
“Im Jahr 2019 erarbeitete und veröffentlichte die GHTF ein Handbuch zu Bodenverkehrsdiensten als Leitfaden. Ein Leitfaden reicht allerdings nicht aus, um die Entwicklung und Umsetzung der auf nationaler Ebene benötigten Systeme sicherzustellen, die sich direkt auf die Bedingungen der betroffenen Beschäftigten auswirken. Es sind zusätzliche Mechanismen erforderlich. Daher unterstützt die GHTF nachdrücklich die Empfehlungen des ICAO-Sekretariats zur Erarbeitung von Normen und empfohlenen Verfahrensweisen (Standards and Recommended Practices - SARP) und von Verfahren für Flugsicherungsdienste (Procedures for Air Navigation Services - PANS).”
