Die Besatzungsmitglieder eines vor der australischen Küste zurückgelassenen Tiertransporters erhielten dank der Hilfe der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) endlich die ihnen zustehenden Heuern und wurden in ihre Heimatländer zurückgeschafft.
Die Yangtze Fortune (IMO: 9336282) wurde vom australischen Bundesgerichtshof im Dezember 2022 kurz nach ihrer Zurücklassung durch den Hongkonger Reeder in Portland, Victoria arrestiert. In den seither vergangenen Monaten hat die ITF die Seeleute in Zusammenarbeit mit der australischen Behörde für Seeverkehrssicherheit (AMSA) und dem Marschall der Admiralität des Bundesstaats die Seeleute unterstützt und sich für die vollständige Auszahlung der ausstehenden Heuern eingesetzt.
Das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff war in den letzten Jahren auf einer regulären Handelsroute zwischen Australien und China im Einsatz. Die Yangtze Fortune liegt in der Nähe von Portland in West-Victoria vor Anker, wo die Seeleute seit der Arrestierung des Schiffs im September letzten Jahres festsitzen. Die geplante Fahrt des Schiffs nach China mit einer Ladung lebender Rinder an Bord wurde gestoppt, nachdem ein Riss im Schiffsrumpf entdeckt worden war.
Anschließend wurde die Zurücklassung des Schiffs durch die ITF bei der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) gemeldet. Das Schiff war außerdem Gegenstand eines Verfahrens vor dem australischen Bundesgericht, das von gewerblichen Gläubigern aus Singapur eingeleitet wurde, um Schulden des Schiffseigentümers einzutreiben.
Der Koordinator des australischen ITF-Inspektor*innen-Teams Ian Bray erklärte im Dezember, dass über 30 Besatzungsmitglieder, die alle von den Philippinen stammen, von ihrem Arbeitgeber auf dem gestrandeten Schiff zurückgelassen wurden.
"Diese Seeleute mussten für die Dauer von Verkaufsprozessen auf ihrem aufgegebenen Schiff bleiben, um sicherzustellen, dass sie eine Entschädigung und eine Nachzahlung ihrer monatlichen Heuern erhalten würden," so Bray.
Den Aufzeichnungen zufolge belaufen sich die Heuerrückstände für die zurückgelassene Crew auf insgesamt über eine Viertelmillion Dollar. Die forensische Untersuchung der Heuerbücher durch die ITF ergab außerdem, dass die Heuerzahlungen für die Besatzung sowohl im September als auch im August letzten Jahres aus Geldern geleistet wurden, die für die Urlaubsansprüche der Beschäftigten und die Vorsorgekasse des Unternehmens zurückgestellt worden waren.
Eine erste Gruppe von etwa 20 Besatzungsmitgliedern durfte Portland im Januar verlassen, 16 weitere mussten jedoch nach australischem Gesetz für eventuelle Notfälle an Bord bleiben.
Die an Bord verbliebenen Besatzungsmitglieder werden heute zum letzten Mal in Portland an Land gehen, um nach Melbourne weiterzureisen und von dort aus den Rückflug nach Manila anzutreten. Der neue Schiffseigner hat eine Ersatzbesatzung zusammengestellt, die sie inzwischen abgelöst hat.
Die ITF hat während all der Monate, in denen die Crew in australischen Gewässern festsaß, für ihre Sicherheit und ihr Wohl gekämpft. Aber vor allem hat das örtliche Inspektor*innen-Team für Gerechtigkeit bei den Heuern gesorgt, die den Seeleuten ohne das arbeitsrechtliche und juristische Eingreifen der ITF möglicherweise verwehrt geblieben wäre.
ENDE
Über die ITF: Die Internationale Transportarbeiter Föderation (ITF) ist ein demokratischer, von Mitgliedern geführter Verband von Verkehrsgewerkschaften und als die weltweit führende Institution mit Zuständigkeit für den Verkehrssektor anerkannt. Wir engagieren uns für die Verbesserung des Arbeitslebens und vernetzen Gewerkschaften aus 140 Ländern miteinander, um Rechte, Gleichheit und Gerechtigkeit für ihre Mitglieder zu sichern. Wir sind Sprachrohr für die knapp 20 Millionen Männer und Frauen, die die Mobilität der Welt sicherstellen.
Medienkontakt: media@itf.org.uk