Internationale Arbeitgeber und Gewerkschaften in der Seeschifffahrt fordern die Regierungen auf, ihre Bemühungen zur Gewährleistung einer sicheren Durchfahrt für Schiffe deutlich zu intensivieren, nachdem Berichte über Treibminen im Schwarzen Meer bekannt wurden.
Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) und die Gemeinsame Verhandlungsgruppe (JNG) – die Sozialpartner des Internationalen Verhandlungsforums (IBF) – trafen am Donnerstag, den 31. März 2022 zusammen, um Lösungen zu prüfen und zu erörtern, die sicherstellen, dass Seeleute und ihre Schiffe nicht zu Kollateralschäden im anhaltenden Konflikt in der Ukraine werden.
Das IBF hat die nördliche Schwarzmeerregion, das Asowsche Meer (nördlich des 46. Breitengrades) und alle Häfen in der Ukraine Anfang März zu Kriegsgefahrenzonen erklärt.
"Die Sicherheit der Seeleute in dieser sich zuspitzenden Krise, insbesondere von Seeleuten, die in der Region Dienst tun, hat für uns Vorrang," erklärte Kapitän Belal Ahmed, JNG-Sprecher und Vorsitzender des IMEC. "Die Berichte, wonach sowohl innerhalb als auch außerhalb der ausgewiesenen Kriegsgefahrenzonen Minen entdeckt wurden, geben Anlass zu ernster Sorge."
Das NATO-Schifffahrtszentrum gab am 30. März 2022 die folgende Erklärung ab:
"Es gibt eine Gefahr durch Treibminen im Nordwesten, Westen und Südwesten des Schwarzen Meeres. Es wurden Treibminen entdeckt, und die nationalen Behörden arbeiten daran, weitere Minen in der Region zu finden und zu entschärfen. Die Kapitäne sollten alle Vorsichtsmaßnahmen treffen, um die Minengefahr zu verringern. Dazu gehört, schwimmende Objekte zu meiden, die Besatzung vom vorderen Bereich des Schiffes fernzuhalten und effektive Beobachtungsposten einzusetzen."
"Wir fordern die Regierungen nachdrücklich auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Bedrohung zu verringern und die sichere Durchfahrt für Schiffe sicherzustellen, die in der Nähe dieser Konfliktgebiete verkehren. Es ist unerlässlich, dass die Seeleute der Welt ihre Aufgaben weiter sicher erfüllen und die globalen Lieferketten in Gang halten können," mahnte David Heindel, Vorsitzender der ITF-Seeleutesektion.
Über die ITFDie Internationale Transportarbeiter Föderation (ITF) ist ein demokratischer, von Mitgliedern geführter Verband von Verkehrsgewerkschaften und als die weltweit führende Institution mit Zuständigkeit für den Verkehrssektor anerkannt. Wir kämpfen engagiert für die Verbesserung des Arbeitslebens und vernetzen Gewerkschaften aus 140 Ländern miteinander, um Rechte, Gleichheit und Gerechtigkeit für ihre Mitglieder zu sichern. Wir sind Sprachrohr für die knapp 20 Millionen Männer und Frauen, die die Mobilität der Welt sicherstellen.
Über die JNGDie Gemeinsame Verhandlungsgruppe (Joint Negotiating Group – JNG) ermöglicht die Koordinierung der Positionen von Arbeitgebern in der maritimen Industrie weltweit. Der JNG gehören der International Maritime Employers' Council (IMEC), die International Mariners Management Association of Japan (IMMAJ), die Korean Shipowners Association (KSA), und das taiwanische Unternehmen Evergreen an.
