Gewerkschaften in der brasilianischen Confederação Nacional dos Trabalhadores em Transportes Aquaviários e Aéreos, na Pesca e nos Portos (CONTTMAF) unterzeichneten am 16. September 2016 einen Kollektivvertrag mit der Petrobras-Tochter Transpetro, nachdem 94 Prozent der Mitglieder zugestimmt hatten. Die Konföderation hatte bereits am 7. Juni ein Abkommen mit Petrobras unterzeichnet.
Hauptanlass des Disputs waren Beschäftigungsgarantien für brasilianische Seeleute, aber es ging auch um Arbeitsschutznormen und diskriminierende Praktiken, die die Nationalflaggen-Identität der Konzernflotte im Offshore- und Kabotageverkehr gefährdeten. Die ITF hatte Protest eingelegt, und Versuche des Öllogistikers Transpetro, geplante legale Streiks im Mai zu blockieren, wurden vom Obersten Arbeitsgericht in Brasilien unterbunden.
Der Gerichtshof berief Schlichtungsverhandlungen ein, nachdem die CONTTMAF ihn auf die Gefährdung der Crews und gewerkschaftsfeindliche Maßnahmen von Transpetro aufmerksam gemacht hatte, die darauf abzielten, den Streik zu brechen. Die ITF verurteilte das Vorgehen des Konzerns als einen Verstoß gegen brasilianisches Recht und das IAO-Prinzip der Vereinigungsfreiheit. Nach mehreren Monaten sind nun alle Forderungen der brasilianischen Seeleute erfüllt – dank ihres gewerkschaftlichen Engagements und der Unterstützung für den kollektiven Arbeitskampf.
Severino Almeida, Präsident der CONTTMAF und der Offiziersgewerkschaft SINDMAR, kommentierte: "Wir haben nicht nur dafür gekämpft, dass unsere Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Schiffe auf Kabotage weiterhin unter brasilianischer Flagge fahren – wir haben auch für Respekt gekämpft. Unsere Mitglieder und unsere Organisation in der brasilianischen Schifffahrt geben niemals auf! Wir wissen, was wir erreichen können, was wir brauchen und wie sehr wir dafür kämpfen werden! Unser Dank geht an alle unsere Mitglieder und die ITF-Familie insgesamt für eure Unterstützung."
ITF-Generalsekretär Steve Cotton gratulierte den Gewerkschaften und den Seeleuten. Er sagte, die ITF habe sich mit Stolz an ihre Seite gestellt und bewundere ihre Courage, für ihre Rechte zu kämpfen und sich von den Drohungen des Konzerns nicht einschüchtern zu lassen.
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