Das ITF-Projekt für informell Beschäftigte läuft in Zusammenarbeit mit dem Global Labour Institute und der niederländischen Organisation FNV Mondiaal. Auf der Veranstaltung, die von den nepalesischen ITF-Mitgliedsgewerkschaften ITWAN und NETWON ausgerichtet wurde, verständigten sich Gewerkschaften aus Nepal, den Philippinen, Kolumbien, Niger und Uganda darauf, statt der punktuellen Durchführung großer Schulungsveranstaltungen für mehrere Gewerkschaften ihre Tätigkeit auf einen laufenden Mentoring-Prozess mit ein oder zwei Gewerkschaften in ihren jeweiligen Regionen zu konzentrieren, bei denen sowohl Potenzial als auch Kapazitäten vorhanden sind. Sie vereinbarten einen Erfahrungsaustausch zur gewerkschaftlichen Organisationsarbeit im Sektor, der der Entwicklung von Kenntnissen und Fähigkeiten und dem Aufbau von Solidarität dienen soll, und beschlossen, auf Basis der Gewerkschaftserfahrungen Politikvorschläge zur Modernisierung des öffentlichen Verkehrs, Verbesserung der Lebensgrundlagen und Förderung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen auszuarbeiten.
Die zentralen Probleme informell Beschäftigter – wie mangelnder Sozialschutz, lange Arbeitszeiten, fehlende gesetzliche Schutzvorschriften und Polizeischikanen – stellen die Organisationsarbeit vor große Herausforderungen. Eine Teilnehmerin aus Nepal berichtete von Hilfsmaßnahmen ihrer Gewerkschaft für Mädchen, die Opfer des Menschenhandels sind, in Zusammenarbeit mit der Polizei. Ihre Organisation setze sich zudem bei der Regierung für die Vergabe von Darlehen an Frauen ein, um sie angesichts von Diskriminierungen der Arbeitgeber in die Lage zu versetzen, ihre eigene Mikrobusse zu erwerben und zu betreiben.
Die ITF-Bildungsbeauftragte Alana Dave erklärte: "Informell oder prekär Beschäftigte gehören zu den am wenigsten durch Rechte geschützten Arbeitskräften und sind zum großen Teil noch nicht gewerkschaftlich organisiert. Unser Projekt gibt Gewerkschaften effektivere Maßnahmen an die Hand, um sie zu erreichen und ihre Verhandlungsanstrengungen auf diejenigen zu konzentrieren, die das Sagen haben, wie die Eigentümer von Busterminals, Lkw-Unternehmen und örtliche Verwaltungen."
"Im ersten Jahr haben wir durch den Beitritt einiger Gewerkschaften zu Verbänden für informell Beschäftigte und die Gewinnung neuer Gewerkschaftsmitglieder bereits viel erreicht. Nun konzentrieren wir unsere Ressourcen auf die intensive Zusammenarbeit mit einer kleinen Anzahl von Gewerkschaften zur Stärkung ihrer Organisationsarbeit."
Weitere Informationen über die Tätigkeit der ITF zu prekär Beschäftigten und im Blog für informell Beschäftigte.
Neue Impulse für die Organisierung informell Beschäftigter
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