Auf der Sitzung des Lenkungsausschusses des IAO-Projekts "Ship to Shore Rights" am 22. November 2019 überreichten führende Vertreter*innen des ITF-Netzwerks für die Rechte der Fischereibeschäftigten (Fishers Rights Network – FRN) die Petition dem Ständigen Arbeitsminister.
Thailand ratifizierte das Übereinkommen 188 über die Arbeit in der Fischereiwirtschaft Anfang 2019, um der internationalen Gemeinschaft zu signalisieren, dass es den Kampf gegen Ausbeutung und Menschenhandel im Fischereisektor ernst nehme, und um seine Bemühungen um die Ausrottung von illegaler, nicht gemeldeter und unregulierter Fangtätigkeit (IUU-Fischerei) zu ergänzen.
Der Vorsitzende der ITF-Sektion Fischereiwirtschaft Johnny Hansen äußerte Zweifel am Engagement der thailändischen Regierung für die Beseitigung von Ausbeutung im Sektor: "Das Netzwerk für die Rechte der Fischereibeschäftigten stößt immer wieder auf Fälle von Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, hohen Gebühren für die Ausstellung von Papieren, Bezahlung unter dem Mindestlohn, Schiffe ohne sauberes Wasser und ausreichende Lebensmittelvorräte sowie unsichere Arbeitsbedingungen."
"Die thailändische Regierung hat Vorschriften erlassen, um diese Probleme anzugehen, aber deren Umsetzung lässt zu wünschen übrig. Thailand hat zweifellos noch einen langen Weg vor sich, um die Bestimmungen des Übereinkommens 188 effektiv anzuwenden und durchzusetzen. Fischereibeschäftigte leiden noch immer unter Ausbeutung und Arbeitsrechtsverletzungen, die nicht toleriert werden können," so Hansen.
Die thailändische Regierung hat sich zwar bemüht durchzusetzen, dass alle Fischereibeschäftigten über ein E-Payment-System bezahlt werden. Dennoch überweisen viele Arbeitgeber die Heuern selbst, behalten sie ein oder zahlen die Löhne bar aus. Die Überweisungsbelege gelten dann als Zahlungsbeleg, womit sie die Vorschrift de facto umgehen.
"Auch wenn Arbeitsmigrant*innen in Thailand nach wie vor kein Recht auf gewerkschaftliche Organisierung haben, setzen sich die Fischereibeschäftigten gemeinsam für den Schutz ihrer Rechte und die Beseitigung unsicherer Arbeitsbedingungen ein, indem sie das Netzwerk für die Rechte der Fischereibeschäftigten gegründet haben. Die ITF ist stolz darauf, ihren Kampf für Gerechtigkeit für alle Fischereibeschäftigten solidarisch zu unterstützen," erklärte Hansen.
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