Die Regierung von Bermuda will mit AECON einen Vertrag abschließen, der dem kanadischen Unternehmen für die nächsten 35 Jahre die Kontrolle über den Flughafen überträgt. Laut einer im Jahr 2015 durchgeführten Erhebung sind jedoch 75 Prozent der Bevölkerung dagegen.
Gewerkschaften, Kirchen und Bürgerinitiativen schlossen sich zur "People's Campaign" zusammen, um sich dem Plan zu widersetzen. Am 2. Dezember 2016 postierten sich Protestierende rund um das Parlamentsgebäude, um die Abgeordneten daran zu hindern, über die Vorlage zur Unterstützung des Flughafenvertrags zu beraten.
Der friedliche Protest wurde von Polizeikräften gewaltsam aufgelöst. Die Protestteilnehmer/innen, darunter mehrere ältere Menschen, wurden mit Pfefferspray besprüht, eine Gewerkschafterin wurde zu Boden geworfen und musste anschließend chirurgisch behandelt werden.
Am Montag, den 27. März 2017 wurde gegen zwölf Mitglieder der Bermuda Industrial Union (BIU) und einen Kirchenleiter wegen der Teilnahme am Protest auf Grundlage veralteter, obskurer Gesetze, Anklage erhoben. Die Beschuldigungen stützen sich auf Gesetze, die älter sind als die bermudische Verfassung und ihr offenbar auch zuwiderlaufen.
Der Präsident der BIU Chris Furbert, einer der Angeklagten, erklärte in einer Stellungnahme: "Ich danke der ITF für die Unterstützungsschreiben im Zusammenhang mit den gegen mich und andere Mitglieder der BIU erhobenen Beschuldigungen. Wir werden uns weiter vehement dafür einsetzen, dass diese Klagen fallengelassen werden und das gewaltsame Vorgehen der Polizei gegen den Protest sorgfältig untersucht wird."
Die ITF-Gewerkschaften sind aufgerufen, in Protestbriefen die Aufhebung der Anklagen und eine ordnungsgemäße Untersuchung der Polizeigewalt zu fordern:
Mr. John Rankin, Governor of Bermuda, Government House, 11 Langton Hill, Pembroke, HM 13, Bermuda.
Am 10. Februar 2017 trat das Parlament unter massivem Polizeischutz erneut zusammen und verabschiedete die Flughafenvorlage.
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