In einem Schreiben an den Verkehrsminister von Niger hat die ITF die Regierung dringend zum Einschreiten aufgefordert, nachdem ein Hohes Gericht die der ITF angeschlossene Gewerkschaft Syndicat National des Conducteurs Routiers du Niger (SNCRN) nach einem legalen Streik zur Zahlung von Geldstrafen und Entschädigungsleistungen verurteilte.
Am 12. Dezember 2012 hatte der Niamey Unclassified High Court die SNCRN zur Zahlung einer Geldstrafe und von Entschädigungsleistungen an das Unternehmen Trenson Investment Trading in Höhe von 15.200.000 CFA-Franc BEAC (ca. 23.000 Euro) verurteilt. Das Unternehmen hatte Klage wegen des Stillstands seiner Lkws aufgrund eines von der Gewerkschaft ausgerufenen Streiks im Sommer letzten Jahres erhoben.
In seinem Schreiben vom 27. Februar 2013 erklärt der geschäftsführende ITF-Generalsekretär Stephen Cotton: "Unserer Meinung nach sind der 72-stündige Streik vom 8. bis 20. August 2012 und der siebentägige Generalstreik vom 27. August bis 2. September 2012 im Einklang mit den nigerischen Arbeitsgesetzen. Daher stehen wir voll und ganz hinter der SNCRN und ihren Aktivitäten und sehen in diesem jüngsten Urteil des Hohen Gerichts eine Verletzung der in den Kernübereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation verankerten Vereinigungsfreiheit."
"Unsere Mitgliedsorganisation SNCRN hat die nigerischen Behörden und Arbeitgeber schon mehrmals auf Probleme im Zusammenhang mit den Methoden zur Entladung von Tankfahrzeugen in den Depots der Erdölgesellschaft SONIDEP und dem Einsatz ausländischer Tanklaster in der Raffinerie angesprochen. Trotz mehrerer Versuche, über diese Angelegenheiten zu reden, hat sich an den Problemen nichts geändert und es fand keinerlei Dialog oder Verhandlung statt."
"Daher appelliert die ITF an die Regierung von Niger, unverzüglich zu veranlassen, dass die Schadenersatzklagen gegen die Gewerkschaft aufgehoben werden und konstruktive Gespräche und Verhandlungen über die von der SNCRN vorgetragenen Probleme eröffnet werden können. Wenn dieser Arbeitskonflikt nicht gelöst wird, werden wir alle der ITF angeschlossenen Verkehrsgewerkschaften weltweit darauf aufmerksam machen."
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