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ITF-Familie erreicht die Freilassung der Besatzung eines Tankschiffs im Iran

NACHRICHTEN

Mehr als ein Dutzend Seeleute aus Südkorea, Myanmar, Vietnam und Indonesien sind auf dem Weg nach Hause, nachdem die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) und ihre iranische Mitgliedsorganisation bei den Verhandlungen um ihre Freilassung durch die iranischen Behörden vermittelten.

Die iranische Revolutionsgarde beschlagnahmte am 4. Januar 2021 den unter südkoreanischer Flagge fahrenden Tanker MT Hankuk Chemi in der Straße von Hormus. Dabei wurden fünf südkoreanische, elf burmesische, zwei vietnamesische und zwei indonesische Seeleute festgesetzt.

Die Föderation der koreanischen Seeleutegewerkschaften (FKSU) wandte sich an die ITF und bat die ITF-Familie um Solidarität und Unterstützung für die festgehaltenen Seeleute.

Die internationale Besatzung des Tankers MT Hankuk Chemi konnte nach der Intervention von Verkehrsgewerkschaften von Bord / Bildnachweis: ITF

Die ITF hat schon früher dabei geholfen, bei der Freilassung von Seeleuten zu vermitteln, die in diplomatische Ereignisse in der Region verwickelt waren, so auch 2019, als Seeleute an Bord der unter iranischer Flagge fahrenden Happiness 1 von saudi-arabischen Behörden festgehalten wurden.

Im Fall der Hankuk Chemi nahm der Koordinator des ITF-Netzwerks für die arabische Welt und den Iran, Mohamed Arrachedi, umgehend Kontakt zu der der ITF angeschlossenen Gewerkschaft der Beschäftigten in der Iranischen Handelsmarine (IMMS) auf und bat sie um jegliche in ihrer Macht stehende Unterstützung für die Seeleute.

Nach intensiven Bemühungen erhielt die IMMS von den iranischen Schifffahrtsbehörden die Genehmigung, das Schiff zu besuchen und das Wohlbefinden der Besatzung zu überprüfen. Am 8. Februar 2021 wurden ein IMMS-Vertreter und eine Kontaktperson der ITF im Iran von der Besatzung an Bord empfangen, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Sie wurden von Mitarbeitern der iranischen Hafen- und Schifffahrtsbehörde begleitet.

Die Gewerkschaftsvertreter sprachen mit den Besatzungsmitgliedern, um zu erfahren, ob es irgendwelche Probleme gab, die besondere Aufmerksamkeit erforderten. Sie überprüften ferner die Schiffsvorräte, die Unterkünfte und die Kommunikationskanäle, die den Seeleuten für den Kontakt mit ihren Familien zur Verfügung standen. Dies ergab keine größeren Beanstandungen. Anschließend führten die Gewerkschaftsvertreter Routineüberprüfungen der medizinischen Einrichtungen des Schiffes und der Heuerbuchhaltung durch, um sicherzustellen, dass alles den internationalen Vorschriften entsprach. Laut IMMS-Bericht wurden keine unmittelbaren Probleme festgestellt.

Die Prüfer überbrachten der Crew außerdem Solidaritätsbotschaften im Namen der IMMS und der ITF.

Im Anschluss an den Besuch fand im Hafenbüro von Bahonar ein Treffen zwischen dem IMMS-Team, dem Konsul der Republik Korea und der iranischen Hafen- und Schifffahrtsbehörde statt, um die Situation zu erörtern und die nächsten Schritte zur Befreiung der Besatzung zu besprechen.

Kurz nach diesem Treffen gab das Außenministerium der Islamischen Republik Iran eine Erklärung ab, dass die Besatzung, mit Ausnahme des Kapitäns, das Land verlassen dürfe. Die IMMS bot an, iranische Seeleute zu vermitteln, damit die Besatzung abgelöst und so schnell wie möglich heimgeschafft werden konnte.

Schon bald danach verließ die Crew den Hafen, um den Heimweg anzutreten.

Die koreanische Gewerkschaft FKSU und die ITF sind der IMMS äußerst dankbar für ihre solidarische Unterstützung der Besatzung der MT Hankuk Chemi. Für die Gewerkschaften ist der Fall dieses Tankers und seiner Besatzung ein Beweis für die Stärke der ITF-Familie und ihre Fähigkeit, dank des beharrlichen Einsatzes von Mitgliedsorganisationen wie der IMMS Besatzungen in aller Welt zu retten.

VOR ORT