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Indische Gewerkschaft setzt sicherere Arbeitsbedingungen für schwangere Busschaffnerinnen durch

NACHRICHTEN

Am 28. August 2017 gaben die Leitung des staatlichen Busunternehmens MSRTC und der Verkehrsminister bekannt, dass schwangere Beschäftigte bei MSRTC zusätzlich zum bereits bestehenden sechsmonatigen Mutterschaftsurlaub Anspruch auf drei weitere Monate bezahlten Urlaub erhalten.

Sie sahen sich zu diesem Schritt veranlasst, nachdem eine von der MSTKS durchgeführte Erhebung unter nach dem Zufallsprinzip ausgewählten 400 ihrer insgesamt 5.500 weiblichen Mitglieder zu einem Aufschrei in Medien und Öffentlichkeit geführt hatte. Die Erhebung hatte ergeben, dass über ein Viertel der schwangeren Frauen eine Fehlgeburt erlitten hatte:

  • 168 (42 Prozent) der Befragten arbeiteten während ihrer Schwangerschaft.
  • 138 (85 Prozent) der schwangeren Beschäftigten baten um eine leichtere bzw. Bürotätigkeit.
  • Nur 60 dieser Anfragen (43 Prozent) wurden erfüllt.
  • Von den 78 Frauen, deren Bitten zurückgewiesen wurden, erlitten 48 (62 Prozent) eine Fehlgeburt.

Nach Meinung der Gewerkschaft ist die hohe Fehlgeburtenrate auf die körperlich anstrengende Tätigkeit zurückzuführen, bei der es auch zu Verletzungen durch den schlechten Zustand von Straßen und Bussen kommt.  

 Dazu die Frauenbeauftragte der MSTKS und ITF-Projektkoordinatorin Sheela Naikwade: "Endlich geschieht etwas, um die Anzahl der Fehlgeburten unter den Busschaffnerinnen zu senken. Mit Hilfe der ITF konnten wir den Verkehrsminister und das Unternehmen zum Handeln bewegen und haben diesen großen Erfolg durchgesetzt."

Die ITF-Beauftragte für weibliche Verkehrsbeschäftigte und Gleichstellung Jodi Evans erklärte, dies sei ein großer Durchbruch für eine bislang ignorierte Minderheit von Beschäftigten, und dem anhaltenden und zunehmenden gemeinsamen Eintreten von Männern und Frauen für Gerechtigkeit sowie dem Mut weiblicher Beschäftigter zu verdanken, offen über ihre Fehlgeburten zu sprechen. 

Dank der Kampagne konnte die MSTKS Hunderte von Frauen erstmals zum aktiven Engagement in der Gewerkschaft bewegen. Auf allen Ebenen der Gewerkschaft werden darüber hinaus nun Sitze für Frauen reserviert. 

Hier die vollständigen Ergebnisse der MSTKS-Erhebung – Die Umfrage ergab unter anderem, dass 94 Prozent der Befragten sexuelle Belästigung erlebt haben, wovon wiederum 84 Prozent Belästigung während der Arbeit seitens der Unternehmensleitung/Behördenvertreter/
männlicher Kollegen/Vorgesetzter ausgesetzt waren.

Mehr über die Kampagne der MSTKS

In diesem kurzen Videobericht sprechen Busschaffnerinnen über ihre Erfahrungen (nur auf Marathi).

 

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