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Durchbruch für Hafenbeschäftigte in Liberia nach titanischem Kampf für Gerechtigkeit

NACHRICHTEN Presseerklärung

Vierundzwanzig Hafenarbeiter sind heute nach einem Kampf epischen Ausmaßes wieder an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt.  

Mitglieder und Führungskräfte der der ITF angeschlossenen Dock Workers’ Union of Liberia (DOWUL) waren von APM Terminals in der liberianischen Hauptstadt Monrovia zu Unrecht entlassen worden.

Diese widerrechtlichen Entlassungen waren Auslöser für sieben Monate Kampf, Entbehrungen und Belastungen für diese mutigen und entschlossenen Hafenbeschäftigten.

Die Beschäftigten wurden von Gewerkschaften in Liberia und der weiteren Region, der ITF-Sektion Häfen und schließlich sogar von der Regierung der Republik Liberia unterstützt.

Erst vor zwei Wochen hatte der liberianische Arbeitsminister klargestellt, dass APM Terminals (APMT) "seine Anschuldigungen gegen die 24 entlassenen Beschäftigten nicht habe beweisen können" und ihre sofortige Wiedereinstellung verlangt. Aber APMT reagierte nicht.

Die DOWUL-Vorsitzende Jackie Doe (Bildmitte), Mitglieder und Unterstützer*innen versammeln sich vor dem liberianischen Justizministerium, das Ende April APM Terminals Monrovia aufforderte, die zu Unrecht entlassenen Beschäftigten wieder einzustellen | Bildquelle: ITF

Nach direkten Aktionen von Gewerkschaftern im Hafen, ihren Unterstützern im Terminal und zivilgesellschaftlichen Gruppen kam der Hafenbetrieb faktisch zum Erliegen.

Wütend darüber, dass APMT die 24 Hafenbeschäftigten nicht wieder einstellte, forderte der liberianische Justizministers Frank Musah Dean APMT in einem neuen Schreiben dazu auf, den vielfachen Anordnungen der Regierung sofort und bedingungslos nachzukommen.

“Nur dank der Hilfe der Hafenbeschäftigten in der ITF-Familie haben wir diesen langen Weg des Kampfes geschafft, zurück zu den Terminaltoren und zurück zur Arbeit.” - Jackie Doe (rechts) | Bildquelle: ITF

Heute hat APM Terminals Monrovia endlich eingelenkt. Die Beschäftigten sind an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt.

Im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzung, die globale Wellen schlägt, steht Jackie Doe, die starke und prinzipientreue weibliche Vorsitzende der Dock Workers' Union of Liberia.

“Ich bin heute sehr glücklich. Es hat lange gedauert, und wir haben viel erduldet, um so weit zu kommen. Aber dies ist ein Sieg und zwar ein gemeinsamer Sieg,” erklärte Jackie. “Ich denke, was passiert ist, zeigt allen Menschen, von den multinationalen Konzernen bis hin zu den nicht gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten im Terminal, wie groß unsere Macht ist, wenn wir zusammenstehen. Wenn wir zusammenhalten, gewinnen wir. Ich sage es allen: Darum sollten alle Hafenbeschäftigten im Terminal der DOWUL beitreten!” so Doe. 

Doe dankte der ITF-Familie und der ITF-Sektion Häfen für ihre unermüdliche Unterstützung während des gesamten Konflikts. 

“Nur dank der Hilfe der Hafenbeschäftigten in der ITF-Familie haben wir diesen langen Weg des Kampfes geschafft, zurück zu den Terminaltoren und zurück zur Arbeit,” so Doe weiter.

Der Regionalsekretär der ITF für Afrika Mohammed Dauda Safiyanu freute sich für seine Kolleginnen und Kollegen in Liberia. 

“Die Ungerechtigkeit wurde überwunden, und dieser Sieg sendet ein unmissverständliches Signal an die Arbeitgeber in der Region aus: ‘Zeigt Respekt gegenüber euren Beschäftigten und arbeitet konstruktiv mit deren Gewerkschaften zusammen - oder wir werden nicht zögern, die Rechte und Arbeitsplätze unserer Mitgliedsorganisationen und deren Mitglieder zu verteidigen‘,” erklärte Safiyanu.

Jackie Doe (Bildmitte) und Unterstützer genießen einen Moment der Ruhe, bevor sie nach einem siebenmonatigen Kampf um Wiedereinstellung wieder das Terminal betreten | Bildquelle: ITF

 

Ein weltweit spürbarer Sieg – Crumlin

Der Vorsitzende der ITF-Sektion Häfen und ITF-Präsident Paddy Crumlin sagte, die Bedeutung dieses Siegs für die 24 Beschäftigten, ihre Familien und die liberianische Gewerkschaftsbewegung könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

“Dieser Sieg wird weltweit spürbar sein.”

“Das ist ein Erfolg des Einflusses der Gewerkschaften. Das ist ein Erfolg des Kollektivismus und des Internationalismus. Das ist ein Erfolg des Mutes und der Tapferkeit von Jackie Doe und ihren 24 Kolleginnen und Kollegen, die entschlossen waren, ihrem Recht Geltung zu verschaffen,” so Crumlin.

Crumlin sagte, die ITF-Sektion Häfen trete uneingeschränkt für einen konstruktiven Dialog mit den Arbeitgebern ein, und er gehe davon aus, dass sich die Arbeitsbeziehungen im Laufe der Zeit wieder normalisieren würden.

“Allerdings, und das sage ich mit allem Ernst, werden wir mit Argusaugen verfolgen, wie in Monrovia weiter mit diesen Beschäftigten umgegangen wird. Unsere Familie der Hafenbeschäftigten wird nicht zögern, lokale, regionale und internationale Unterstützung und Solidarität zu leisten, wann immer dies erforderlich ist.

“Kein Betreiber sollte versuchen, die Menschenrechte der Hafenbeschäftigten auf Vereinigungsfreiheit, Organisierung, Kollektivverhandlungen und ihr Engagement für ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen zu unterdrücken.”

“Wir weichen nicht zurück, weder in Monrovia noch anderswo,” erklärte Crumlin.

In der DOWUL organisierte Beschäftigte feiern ihren Durchbruch bei APMT in Monrovia (Liberia). Die Hafenbeschäftigten wurden widerrechtlich vom Betreiber entlassen und heute nach siebenmonatigem Kampf mit Unterstützung der ITF-Sektion Häfen wieder eingestellt | Bildquelle: ITF

ENDE


Hinweise:

  • Fotos von Jackie Doe und den anderen Hafenbeschäftigten können per E-Mail an media[at]itf.org.uk angefordert werden.
  • Hier die Reaktion der ITF auf die Entscheidung des Arbeitsministeriums Ende April.

Über die ITF: Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) ist ein demokratischer, von Mitgliedern geführter Zusammenschluss und als die weltweit führende Institution mit Zuständigkeit für den Verkehrssektor anerkannt. Wir kämpfen leidenschaftlich für die Verbesserung des Arbeitslebens und vernetzen Gewerkschaften aus 147 Ländern miteinander, um Rechte, Gleichheit und Gerechtigkeit für ihre Mitglieder zu sichern. Wir sind Sprachrohr für fast 20 Millionen erwerbstätige Frauen und Männer im Verkehrssektor weltweit, darunter über eine Million Seeleute.

Medienkontakt:               media@itf.org.uk             +44 20 7940 9282

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