Die Entscheidung des Betriebsrats beim internationalen Paketzusteller UPS, seine Zustimmung zur Einstellung neuer Arbeitskräfte auf Einschicht-Arbeitsplätzen mit 17 Wochenstunden am Standort Ditzingen zu verweigern, wurde nun gerichtlich bestätigt.
UPS hatte die Forderung des Betriebsrats abgelehnt, die Arbeitszeit am Standort auf 34 Stunden pro Woche in zwei Schichten zu erhöhen, und darauf bestanden, neue Arbeitnehmer/innen auf Einschicht-Arbeitsplätzen mit 17 Wochenstunden einzustellen. Daraufhin verweigerte der Betriebsrat gemäß § 99 des deutschen Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) in mehr als hundert Fällen seine Zustimmung zu diesem Vorschlag mit der Begründung, dass dadurch Beschäftigte benachteiligt würden, die ihre Arbeitszeit aufstocken wollen.
Das Landesarbeitsgericht urteilte zugunsten des Betriebsrats und befand die Einschränkung der Flexibilisierung des Personaleinsatzes mit Mehrarbeit durch Doppelschichtarbeitsplätze durch UPS für unhaltbar. Es führte ferner aus, dass teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer/innen laut Teilzeitgesetz bei Besetzung eines entsprechenden freien Arbeitsplatzes grundsätzlich einen Anspruch auf Verlängerung ihrer Arbeitszeit haben. UPS müsse zudem erhöhte Vorkehrungen für Vertretungsfälle, wie bei Urlaub und Krankheit, treffen.
Dazu Betriebsratsmitglied Mahmut Gemili: "Das ist ein Sieg für uns! Dieses Urteil wirkt sich auf die Situation bei UPS in ganz Deutschland aus und auf die Unternehmen, die ein ähnliches Geschäftsmodell verfolgen. Ohne die Beratung und massive Unterstützung von ver.di und die Solidarität aller Betroffenen hätten wir das nicht erreicht."
Ingo Marowsky, ITF-Beauftragter für globale Organisierungsprojekte im Bereich Lieferkette und Logistik, fügte hinzu: "Das ist ein Durchbruch für die Beschäftigten bei UPS in Deutschland. Unternehmen wie UPS, die Arbeitnehmer/innen durch unzumutbare, prekäre Beschäftigungsbedingungen ausbeuten, wurde durch die aktiven Mitglieder der uns angeschlossenen bundesdeutschen Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eine Lektion erteilt. Wir gratulieren ihnen zu diesem Erfolg und hoffen, dass sich der Geist der ver.di bei UPS und anderen Dienstleistungsunternehmen in ganz Deutschland ausbreiten wird."
Deutsches Gericht urteilt zugunsten des UPS-Betriebsrats
NACHRICHTEN
VOR ORT
NACHRICHTEN
Südkoreanische Verkehrsbeschäftigte streiken für Demokratie und sichere Arbeitsbedingungen
In Südkorea haben 20.000 Beschäftigte im Verkehrs- und öffentlichen Sektor in einer Streikkundgebung gegen Regierungsmaßnahmen protestiert und fordern bessere Beschäftigungsbedingungen. Am Samstag
NACHRICHTEN
ITF fordert Arbeitnehmer*innenrechte und Demokratie in Südkorea
Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) verurteilt den illegalen Versuch des Präsidenten Yoon Suk Yeol zur Verhängung des Kriegsrechts in Südkorea aufs Schärfste. Die 16,5 Millionen
NACHRICHTEN
ITF bekräftigt am Tag der internationalen Solidarität mit dem palästinensischen Volk ihr Engagement für Frieden und Gerechtigkeit
Am Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk am 29. November 2024 bekräftigt die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) ihr konsequentes Engagement für Frieden
Post new comment