Ein chilenisches Berufungsgericht hat Beschäftigten der LATAM Express Union in ihrem Kampf um Gerechtigkeit nach einem Streik im Jahr 2018 Recht gegeben.
Die Richter befanden einstimmig, dass der 17-tägige Ausstand der Kabinenpersonalsgewerkschaft von dieser am 25. April 2018 rechtmäßig beendet wurde.
Nach chilenischem Arbeitsrecht kann ein Streik erst abgebrochen werden, wenn eine Einigung zwischen den Streikgegnern erzielt wurde, was nicht der Fall war, obwohl die chilenische Arbeitsdirektion fälschlicherweise etwas anderes bekanntgegeben hatte.
Silka Seitz, Präsidentin des Sindicato de Tripulantes de Cabina de Lan Express (STCLE), erklärte: "Das ist ein Präzedenzfall für alle Gewerkschaften, die in Chile einen Ausstand planen. Mit diesem Erfolg wird bestätigt, dass die Gewerkschaft einen Kollektivvertrag hat, der nicht erodiert werden kann."
In der Begründung vermerkte das Gericht, es könne "der Schluss gezogen, dass der Streik eine Maßnahme ist, die den Arbeitnehmer/innen per Gesetz gewährt wird und daher in diesem Fall in der Entscheidungshoheit der Gewerkschaft als einzigem Akteur liegt, weshalb sie immer die Möglichkeit hat, ihn zu beenden und die Arbeit wieder aufzunehmen."
ITF-Generalsekretär Stephen Cotton lobte die Arbeit der STCLE: "Die ITF gratuliert der Gewerkschaftsführung, die es geschafft hat, sich 16 Monate lang gegen die unrechtmäßige Entscheidung zu stellen, obwohl das nicht nur die Finanzen der Organisation, sondern auch die Gewerkschaftsspitze belastet hat. Dank ihrer Entschlossenheit hat sie erfolgreich das Streikrecht verteidigt und einen entscheidenden Sieg für alle Beschäftigten in Chile verbucht."
Die STCLE gehört dem LATAM-Netzwerk der ITF-Gewerkschaften an, das den Ausstand und die Klage unterstützte. Das Netzwerk betreibt eine Website und ist auf Facebook präsent.
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