Seit der Ankündigung des thailändischen Arbeitsministers vor zehn Tagen, Schritte hinsichtlich der Verletzung von Arbeitsrechten im Bangkoker Flughafen zu ergreifen, sind die Dinge nur wenig vorangekommen.
Hunderte von Sicherheitskräften hatten gegen Vertragsänderungen protestiert, durch die ihnen grundlegende Rechte entzogen wurden, wie der Zugang zu Toiletten, Mittagspausen und Erste-Hilfe-Räume. Die Proteste wendeten sich ferner gegen erzwungene Kündigungen und willkürliche Entlassungen sowie die Auflösung eines Großteils des Gewerkschaftsausschusses.
Obwohl der Arbeitsminister, der Flughafenbetreiber AOT und der Sicherheitsdienst AVSEC bei einem Treffen mit der Gewerkschaft zugesagt hatten, die Verstöße gegen die Grundrechte der Beschäftigten abzustellen, ist nach Aussage der Beschäftigten nichts dergleichen geschehen.
Von 242 Beschäftigten, die in dieser Woche befragt wurden, gaben 65,3 Prozent an, noch immer kein Recht auf Mittagspausen zu haben. Als Reaktion auf die von der WWU-AWT vorgebrachte Kritik wies AVSEC die Beschäftigten an, mit ihrer Unterschrift eine halbstündige Mittagspause an ihrem Arbeitsplatz zu akzeptieren. Das bedeutet de facto, dass die Beschäftigten niemals eine Mittagspause machen können, weil es ihnen untersagt ist, ihr Mittagessen am Arbeitsplatz einzunehmen.
Auch der Zugang zu den Toiletten wird den Beschäftigten nach wie vor verwehrt, so dass sie gezwungen sind, sich entweder in die Hose zu machen oder unter Gefährdung ihrer Gesundheit Harn- und Stuhldrang zurückzuhalten. Zehn Sicherheitskräfte wurden zudem vor kurzem entlassen, weil sie die Qualifikationsanforderungen für eine Tätigkeit nicht erfüllten, die sie schon jahrelang ausüben. Diese Beschäftigten, die der WWU-AWT angeschlossen sind, haben außerdem Nachteile im Hinblick auf die Berechnung ihres Dienstalters, da sie zwischen verschiedenen Niederlassungen hin und her versetzt wurden, um dieselbe Tätigkeit zu verrichten, wie vorher.
Das nachfolgende Video, das von der WWU-AWT herausgegeben wurde, offenbart die schockierenden Arbeitsbedingungen am Flughafen von Bangkok und die kollektiven Anstrengungen, die unternommen wurden, um sie zu ändern. Anlässlich der heutigen AVSEC-Vorstandssitzung stellt sich die ITF hinter die Forderungen unserer Mitgliedsorganisation an AVSEC als direkten Arbeitgeber sowie an den Flughafenbetreiber AOT, der eine Beteiligung an AVSEC hält.
Der Sekretär der ITF-Sektion Zivilluftfahrt Gabriel Mocho Rodriguez erklärte: “Die Beschäftigten, die für die Sicherheit des Bangkoker Flughafens und seiner Passagiere sorgen, werden ihrer Würde beraubt. Hinter dem glanzvollen Äußeren des Flughafens versteckt sich eine wesentlich düsterere Realität: ein Ort, an dem die Beschäftigten gezwungen sind, sich in die Hose zu machen, und krank werden, weil ihnen das Recht auf Benutzung der Toilette verwehrt wird. Dies ist eine der zahlreichen Rechtsverletzungen, gegen die die WWU-AWT Maßnahmen einfordert. AOT muss seine Verantwortung als Flughafenbetreiber ernst nehmen und unverzüglich mit der WWU-AWT zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass das nicht wieder geschieht.”
Die ITF unterstützt die Forderung der WWU-AWT an AVSEC und AOT, sofort:
- aktiv zu veranlassen, dass die Beschäftigten Mittags- und Toilettenpausen haben,
- die zehn Beschäftigten wiedereinzustellen, denen wegen angeblich unzureichender Qualifikationen gekündigt worden war,
- Arbeitsschutzausschüsse einzurichten, in denen sowohl die Beschäftigten bei AOT sowie die an verschiedenen Stellen innerhalb des Flughafens eingesetzte Leiharbeitskräfte vertreten sind.
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