Mit einer 10-monatigen Kampagne von Sozialorganisationen und Gewerkschaften konnte in Costa Rica eine Konzessionsvergabe für den Hauptstraßenkorridor mit teuren Mautgebühren abgewehrt werden.
Am 22. April 2013 gab die Regierung bekannt, auf die Konzessionsvergabe für den Korridor von San José nach San Ramón an das brasilianische Unternehmen OAS zu verzichten. Vorausgegangen war ein vehementer Widerstand von Anwohner/innen und zahlreichen Organisationen, darunter die der ITF angeschlossene Gewerkschaft Unión Nacional de Trabajadores de Obras Públicas y Transporte (UNATROPYT). Auf diesen Widerstand hatte die Polizei am 11. April mit Repressalien gegen Protestierende in der Provinz Alajuela reagiert, was nur zu noch größerer Ablehnung geführt hatte.
Der über 30 Jahre laufende, am 12. März unterzeichnete Konzessionsvertrag verpflichtete OAS zu Reparaturen sowie zum Ausbau des 57,9 km langen Hauptstraßenkorridors in Costa Rica. Die Gegner lehnten die Einrichtung von fünf Mautstellen ab, mit der die Kosten für eine Fahrt auf umgerechnet acht US-Dollar gestiegen wären. Das, so argumentierten sie, sei zu hoch und könne die Preise im Güter- und Personenverkehr negativ beeinflussen. Weder die Regierung noch OAS hätten außerdem Untersuchungen über die Auswirkungen auf die Umwelt in der Region durchgeführt. Zudem hätten korrupte Beamte von dem Plan profitiert und daher dafür gesorgt, dass die Konzession an das Unternehmen gegangen sei.
Der ITF-Regionalsekretär für Interamerika, Antonio Fritz, erklärte dazu: "Das ist ein wichtiger Sieg für UNATROPYT und die übrigen Beteiligten. Er zeigt, dass die Gewerkschaften im Herzen der Gemeinden für soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit kämpfen. Wir hoffen, die Regierung von Costa Rica entwirft nun einen anderen Konzessionsplan, der den Menschen nützt, statt ihnen zu schaden."
Post new comment