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Afrikanische Bahngewerkschaften geeint gegen die Fragmentierung des Bahnsektors

NACHRICHTEN

Der Kampf der Gewerkschaften gegen die seit Jahrzehnten anhaltende massive Restrukturierung, die zur Fragmentierung des afrikanischen Bahnsektors führte, wird weitergehen, so die Botschaft einer jüngsten ITF-Konferenz.

19 Delegierte aus elf Ländern nahmen an der Regionalkonferenz Afrika der ITF-Sektion Eisenbahn teil, die am 19. und 20. Februar 2013 von der Botswana Railways Amalgamated Workers' Union in der botswanischen Hauptstadt Gaborone ausgerichtet wurde. Sie berieten über anhaltende Probleme der Beschäftigten, die Operationen multinationaler Unternehmen und einige neue Gewerkschaftserfolge.

Unter anderem erfuhren sie, dass die staatliche Bahngesellschaft von Simbabwe weiter ausstehende Löhne und Zulagen ihrer Angestellten in einer Gesamthöhe von inzwischen 29 Mio. US-Dollar (etwa 22. Mio. Euro) zurückhält. Die Gewerkschaften müssten Strategien entwickeln, um dagegen vorzugehen. Desweiteren wurden sie darüber informiert, dass Rio Tinto von der Namibian Transport and Allied Workers' Union verlangt habe, den Bahnbetrieb als "lebensnotwendigen Dienst" anzuerkennen, was mehreren Urteilen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) zur Vereinigungsfreiheit zuwiderläuft. Den Bahnbeschäftigten in Burkina Faso bekräftigten sie ihre anhaltende Unterstützung in dem seit langem andauernden Arbeitskonflikt mit dem französischen Konzern Bolloré um ungerechte Entlassungen.

Es gab aber auch gute Nachrichten. So gelang es der SINPOCAF in Mosambik trotz des Rückgangs der Beschäftigtenzahlen im Sektor um zwei Drittel, innerhalb von vier Monaten nach dem Abschluss eines vom ITF-Regionalbüro Afrika finanzierten Schulungsprogramms für Organisationsbeauftragte über 600 neu eingestellte Beschäftigte als Mitglieder zu gewinnen. Die Uganda Railway Workers' Union erreichte die Festanstellung von prekären Bahnbeschäftigten, die National Union of Railway Workers in Nigeria setzte mit einem Massenstreik bessere Bedingungen für ihre Mitglieder durch und die South African Transport and Allied Workers' Union legte einen Gegenvorschlag für die von der Regierung geplante Einschränkung des Personenverkehrs im ländlichen Raum vor.

Mac Urata, der Sekretär der ITF-Binnenverkehrssektionen, zog ein positives Fazit: "Es freut mich, dass unsere Bahngewerkschaften in Afrika ihre Mitglieder weiter entschlossen vor den Angriffen der Regierungen und Arbeitgeber auf den Bahnsektor schützen. In einigen Fällen haben sie aus früheren Fehlern gelernt. Bei den Diskussionen zeigte sich eine geschlossene Front gegen Privatisierung."

Joe Katende, ITF-Regionalsekretär für Afrika, fügte hinzu: "Die ITF kommt eine wesentliche Rolle bei der Verbesserung der Kommunikation unter den angeschlossenen afrikanischen Bahngewerkschaften zu, so dass sie sich über ihre Erfolge und Probleme austauschen und gemeinsam Lösungen entwickeln können. Ein zentrales Ziel aller Gewerkschaften muss es sein, nicht gewerkschaftlich organisierte Bahnbeschäftigte als Mitglieder zu gewinnen und neue Investoren daran zu hindern, die Auszahlung von Löhnen durch Entlassungen zu umgehen, wie es bei Rift Valley Railways und der staatlichen Eisenbahn von Burkina Faso der Fall war."

Gideon Shoko (Simbabwe) wurde als Vorsitzender der ITF-Sektion Eisenbahn für die Region Afrika bestätigt. Helena Cuna Ernesto (Mosambik), Rapheal Okoro (Nigeria) und Georges Fuki Mbumu (DR Kongo) wurden zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

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