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Verfolgung von Gewerkschaftsmitgliedern in Marokko "völlig inakzeptabel"

NACHRICHTEN Presseerklärung

 

Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) hat die Busgesellschaft ALSA in Tanger (Marokko) nach einer konzertierten Kampagne gegen dortige Gewerkschaftsaktivisten zur sofortigen Einstellung der Kampagne aufgefordert. Die der ITF angeschlossene britische Gewerkschaft Unite the Union unterstützt die Forderung bereits öffentlich.

In einer Erklärung von Noel Coard, dem Sekretär der ITF-Binnenverkehrssektionen, heißt es: "Vor knapp zwei Wochen begannen Beschäftigte bei ALSA in Tanger, sich im Gewerkschaftsverband UMT zu organisieren. Sie pochten dabei auf ihr durch internationales und marokkanisches Gesetz garantiertes Recht auf Bildung einer unabhängigen Gewerkschaft, die ihre Interessen vertreten soll."

"Ich bin infolge der Berichte, die ich nun erhalten habe, äußerst besorgt. Darin heißt es, dass die Beschäftigten seither Opfer einer Einschüchterungs- und Verfolgungskampagne durch ALSA -Mitarbeiter werden. Zunächst wurden ihnen Anreize geboten, damit sie die Gewerkschaft verlassen. Am Donnerstag schließlich teilte man ihnen mit, dass der Generalsekretär der UMT in Tanger, Jamal Al-Sharfi, entlassen worden sei. Man habe ihm aus heiterem Himmel ein gravierendes Fehlverhalten vorgeworfen."

"Es ist für mich klar, dass die plötzlich erhobenen Anschuldigungen gegen Jamal Al-Sharfi nur erhoben wurden, weil er es gewagt hat, sein Recht auf Bildung einer Gewerkschaft wahrzunehmen, um sich und seinen Kollegen bei ALSA Gehör zu verschaffen. Die Geschäftsführung von ALSA in Tanger erträgt es nicht, dass sich ihre Beschäftigten gewerkschaftlich organisieren. Sie muss aber begreifen, dass ihr Verhalten völlig inakzeptabel ist und dass sie damit nicht durchkommen."

"Ich fordere die Geschäftsführung von ALSA im Namen der 18 Millionen in der ITF organisierten Verkehrsbeschäftigten auf, das Recht der Verkehrsbeschäftigten in Tanger auf Bildung einer unabhängigen Gewerkschaft zu achten. Sie sollte sich darüber im Klaren sein, dass die ITF und ihre Gewerkschaften nicht ruhen werden, bis die Einschüchterungen aufhören und Jamal Al-Sharfi wieder eingestellt wird."

In einer separaten Erklärung an die UMT erklärte der stellvertretende Generalsekretär von Unite, Steve Turner: "Wir sind heute von der ITF über die Angriffe auf eure Gewerkschaft und Aktivisten einschließlich der Entlassung des Generalsekretärs durch ALSA informiert worden. Sie sind Teil einer gegen die Gewerkschaft gerichteten Kampagne vor Ort, mit der die Beschäftigten eingeschüchtert, bedroht und schikaniert werden."

"Euer Eintreten für Gewerkschaftsrechte muss und wird ebenso unterstützt werden wie eure Forderung nach Anerkennung als rechtmäßige Interessensvertretung der ALSA-Beschäftigten und nach einem Dialog mit dem Unternehmen."

"Das Verhalten von ALSA ist völlig inakzeptabel. Wir haben ein ähnliches Verhalten in den USA bei der dort ansässigen Tochter Durham erlebt. Und wir werden die Angelegenheit sofort bei der Muttergesellschaft, National Express hier in Großbritannien, zur Sprache bringen."

"Es ist einfach nicht hinnehmbar, dass internationale Unternehmen, die hier in Großbritannien gut mit uns zusammenarbeiten, in anderen Teilen der Welt aggressiv gegen Gewerkschaften vorgehen. Ich werde mich am Montag mit Vertreter/innen der ITF in London treffen. Wir werden eine Reihe internationaler Aktionen auf sektoraler, politischer und rechtlicher Ebene planen, um euren Kampf zu unterstützen."

"Wir verlangen die sofortige Wiedereinstellung der entlassenen UMT-Mitglieder und ein Ende der Einschüchterungen, Drohungen und anderen gewerkschaftsfeindlichen Aktivitäten sowie eine sofortige Einleitung eines Dialogs zwischen ALSA und UMT, der zu einer Anerkennung der UMT als unabhängige und rechtmäßige Vertretung der Beschäftigten im Tochterunternehmen des Konzerns in Tanger führt."

 

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