Die der ITF angeschlossene türkische Luftverkehrsgewerkschaft Hava-İş hat am 15. Mai 2013 das Personal bei Turkish Airlines (THY) zum Streik aufgerufen, da sich das Unternehmens nach wie vor unnachgiebig gegenüber all ihren Vorschlägen für Kollektivverhandlungen und ihrer Forderung nach Wiedereinstellung von 305 entlassenen Beschäftigte zeigt.
Die Streikteilnehmer/innen appellierten an das THY-Management, dringend eine Einigung mit der Gewerkschaft herbeizuführen, wurden aber am ersten Streiktag durch ein massives Polizeiaufgebot an der Durchführung einer Protestkundgebung auf dem Istanbuler Flughafen Atatürk gehindert. Am 16. Mai versammelten sie sich vor dem Verwaltungssitz der THY und kündigten an, für die Dauer des Streiks dort täglich weitere Proteste durchzuführen.
Die Fluggesellschaft behauptet, dass der Flugbetrieb ungestört weitergehe und alle Flugzeuge plangemäß starteten. Die Gewerkschaft beschuldigt sie jedoch, hierfür auf Taktiken zurückzugreifen, die ein mögliches Risiko für die Flugsicherheit darstellen, und gibt an, Belege dafür zu haben.
Dazu der Hava-Vorsitzende Atilay Aycin: "Das Management von Turkish Airlines versucht, den Flugbetrieb mit zu wenig Personal aufrechtzuerhalten, und unterläuft hierbei internationale Mindestanforderungen. Zudem werden Teilzeitbeschäftigte eingesetzt, die ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben. Damit wird die Sicherheit von Passagieren und Beschäftigten aufs Spiel gesetzt."
"Das Unternehmen setzt seine Angestellten zudem mit telefonischen Drohungen unter Druck. Sie drangsalieren Angestellte, die nicht zur Arbeit kommen, mit Telefonanrufen, sogar an deren freien Tagen," schildert Aycin.
Und abschließend fordert er: "Bei diesem Streik geht es sowohl um die entlassenen Beschäftigten, als auch um die Ablehnung unserer Forderungen, die alle Beschäftigten betreffen, z. B. die Festlegung von Ruhezeiten auf der Grundlage wissenschaftlicher Kriterien und die Umwandlung aller befristeten Verträge in Dauerverträge."
Der Sekretär der ITF-Sektion Zivilluftfahrt Gabriel Mocho fügte hinzu: "Die unbeugsame Haltung von THY hat diesen Streik verursacht, während die Hava-İş ihrerseits alles tat, um ihn zu vermeiden. Wir hoffen, dass das Unternehmen nun endlich Vernunft annimmt und sich mit der Gewerkschaft an den Verhandlungstisch setzt, um diesen Arbeitskonflikt beizulegen."
Die 305 Beschäftigten waren entlassen worden, weil sie gegen ein drohendes Streikverbot protestiert hatten. Die Gerichte verfügten bereits in 170 Fällen die Wiedereinstellung entlassener Beschäftigter. Die Hava-İş, die insgesamt 14.000 Arbeitnehmer/innen bei Turkish Airlines vertritt, drängt das Unternehmen, auch die übrigen Entlassenen wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren zu lassen.
Streik bei Turkish Airlines
NACHRICHTEN
VOR ORT
NACHRICHTEN
Südkoreanische Verkehrsbeschäftigte streiken für Demokratie und sichere Arbeitsbedingungen
In Südkorea haben 20.000 Beschäftigte im Verkehrs- und öffentlichen Sektor in einer Streikkundgebung gegen Regierungsmaßnahmen protestiert und fordern bessere Beschäftigungsbedingungen. Am Samstag
NACHRICHTEN
ITF fordert Arbeitnehmer*innenrechte und Demokratie in Südkorea
Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) verurteilt den illegalen Versuch des Präsidenten Yoon Suk Yeol zur Verhängung des Kriegsrechts in Südkorea aufs Schärfste. Die 16,5 Millionen
NACHRICHTEN
ITF bekräftigt am Tag der internationalen Solidarität mit dem palästinensischen Volk ihr Engagement für Frieden und Gerechtigkeit
Am Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk am 29. November 2024 bekräftigt die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) ihr konsequentes Engagement für Frieden