Am Freitag, dem 3. August, beraumten die Pilot/innen der Irish Airline Pilots’ Association (IALPA), die der irischen Gewerkschaft Fórsa angeschlossen ist, zum vierten Mal in diesem Sommer einen eintägigen Streik an. Der Arbeitskampf war nötig geworden, weil Ryanair sich weiterhin beharrlich weigert, die Gewerkschaft anzuerkennen und die Lohn- und Gehaltsbedingungen der Pilot/innen zu verbessern.
Das Unternehmen hat zwar eine Handvoll Anerkennungsvereinbarungen für Pilot/innen und Kabinenpersonal in anderen Ländern unterzeichnet, doch für die Beschäftigten im eigenen Land, Irland, tut sich wenig. Das hat sich auch in den letzten sieben Monaten, seit Ryanair im Dezember 2017 bekanntgab, die Gewerkschaften zuzulassen, nicht geändert.
Zudem drohte Ryanair 100 Pilot/innen und 200 Mitgliedern des Kabinenpersonals in Dublin während des Kabinenpersonalstreiks letzte Woche mit Entlassung. Statt sich mit den Beschäftigten auszutauschen und die Probleme anzugehen, die zum Ausstand geführt haben, stellt das Unternehmen Stellenstreichungen in Aussicht.
ITF und ETF haben Ryanair bereits davor gewarnt, das Streikrecht der Beschäftigten zu beschneiden. Praktiken wie eine Befragung der Arbeitnehmer/innen über ihr Verhalten an Streiktagen und das Anwerben von Streikbrechern sind möglicherweise ein Verstoß gegen internationale Übereinkommen über Vereinigungsfreiheit.
Die unverantwortliche, unprofessionelle Reaktion macht deutlich, dass Ryanair noch einen langen Weg vor sich hat, bis es als fairer Arbeitgeber bezeichnet werden kann. Es wird weitere Aufrufe zu Kampfmaßnahmen geben, bis das Unternehmen in Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften einsteigt. Dazu braucht Ryanair aber eine Führung, die die Bedeutung der sozialen Dimension des Unternehmens und den rechtmäßigen Anspruch seiner Beschäftigten anerkennt. Überhaupt stellt sich die Frage, ob das derzeitige Management in der Lage ist, den Übergang zu einem nachhaltigen Modell mit Gewerkschaftsbeteiligung zu vollziehen.
ITF und ETF unterstützen alle Ryanair-Beschäftigten bei sämtlichen rechtmäßigen Arbeitskämpfen, die sie für notwendig erachten, um eine faire Vereinbarung mit dem Unternehmen durchzusetzen. Sollte Ryanair die legitimen Forderungen seiner Belegschaft weiter ignorieren, sind neue Arbeitskämpfe im Lauf des Sommers wahrscheinlich.
ITF und ETF erklären sich solidarisch mit streikenden Ryanair-Pilot/innen
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