In 47 Ländern existiert nationale Kabotage in irgendeiner Form. Dieses System behält den maritimen Binnenhandel eines Landes den eigenen Bürger/innen vor, um den Bestand an qualifizierten Arbeitskräften aufrechtzuerhalten und auch in Zukunft innerhalb des Sektors menschenwürdige Arbeitsplätze zu gewährleisten. Es ist jedoch gefährdet durch Handelsgespräche, die auf eine Liberalisierung abzielen, wie die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft TTIP, das Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen TiSA, das europäisch-kanadische Freihandelsabkommen CETA und die Transpazifische Partnerschaft TPP.
Die Arbeitsgruppe, die am 27. und 28. Oktober in Washington D.C zusammentrat, besteht aus acht der ITF angeschlossenen Gewerkschaften und wichtigen ITF-Vertreter/innen im maritimen Sektor. Die Teilnehmer/innen berieten über die jüngsten weltweiten Entwicklungen im Bereich der Kabotage und begrüßten die Beiträge von Handels- und Rechtsberater/innen zu diesem Thema.
Sie vereinbarten, in Ländern, die Kabotagesysteme entwickeln oder sich gegen nationale Offensiven auf das System zur Wehr setzen, der ITF angeschlossene Gewerkschaften zu identifizieren, denen die ITF praktische Unterstützung und Werkzeuge zur Stärkung ihrer Kampagnen bieten könnte. Dies würde unter anderem Informationen über Kabotagepolitiken und -beschränkungen in aller Welt beinhalten.
Dave Heindel, der Vorsitzende der ITF-Seeleutesektion und Finanzbeauftragte der Seafarers’ International Union (SIU) in den Vereinigten Staaten, leitete die Sitzung: "Kabotage steht unter dem Beschuss der Reeder und ihrer Verbündeten, die auf der Jagd nach großen Gewinnen nationale Arbeitsplätze zur Disposition stellen. Wir sind nicht gegen Freihandel. Wir sind für fairen Handel.
"Wir werden die Gefährdung nationaler Kabotage auf jede notwendige Art und Weise abwehren, um die Qualifikationsbasis im maritimen Sektor zu sichern, menschenwürdige Arbeitsplätze für Beschäftigte in den Gewässern ihres Landes zu gewährleisten, Küstengemeinden zu unterstützen und unsere nationale Sicherheit zu erhalten."
In der Arbeitsgruppe sind Gewerkschaften aus den USA, Norwegen, Nigeria, Kanada, Brasilien, Australien, Griechenland und den Philippinen vertreten. Derzeit laufen Gespräche über die Einbeziehung weiterer ITF-Mitgliedsorganisationen aus Arbeitskräfte bereitstellenden Ländern.
James Given von der SIU (Kanada) wurde zum Vorsitzenden der Arbeitsgruppe gewählt.
Weitere Informationen über die Beibehaltung der Qualifikationsbasis im maritimen Sektor hier.
ITF intensiviert die Kampagne für nationale Kabotage
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