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ITF gedenkt der Märtyrer von Tolpuddle

NACHRICHTEN

Dieses Festival findet zu Ehren von Landarbeitern aus dem Dorf Tolpuddle statt, die im Jahr 1834 wegen der Gründung einer Gewerkschaft zur Verbannung verurteilt wurden. Das ungerechte Urteil löste damals massive Protestdemonstrationen aus, eine der frühesten gewerkschaftlichen Solidaritätsbekundungen. Die Regierung sah sich daraufhin gezwungen, das Urteil wieder aufzuheben. Tolpuddle nimmt daher nicht nur in der britischen, sondern in der internationalen Geschichte der Gewerkschaftsbewegung einen besonderen Platz ein.
 
Das Festival, auf dessen Programm Musik, Diskussionen und Politik stehen, ist ein wichtiges Ereignis für die Gewerkschaftsbewegung. In diesem Jahr stand es unter der Überschrift "Niedriglöhne" – noch 179 Jahre nach der Gewerkschaftsgründung der revoltierenden Tolpuddle-Märtyrer ein verbreitetes Problem.
 
Zu den Redner/innen auf der Veranstaltung gehörten Frances O'Grady, Generalsekretärin des britischen Gewerkschaftsdachverbandes Trades Union Congress (TUC), und Tony Benn, ein Veteran der fortschrittlichen Bewegung in Großbritannien. Diana Holland, die stellvertretende Generalsekretärin der britischen ITF-Mitgliedsorganisation Unite, appellierte an die Arbeitnehmer/innen im Landwirtschaftssektor, sich in Solidarität mit den Beschäftigten aus anderen Branchen zu organisieren, und würdigte die Organisationstätigkeit der ITF entlang der Lieferketten.
 
Joseph Katende gehörte zu einer Gruppe von ITF-Vertreter/innen, die am Festival teilnahmen. Er schaute sich die Stände an, begleitete den Umzug durch das Dorf Tolpuddle und besuchte das Grab von James Hammet, einem der Märtyrer.
 
In der vorangegangenen Woche hatte Katende den Schauplatz des Haymarket-Massakers in Chicago (USA) besucht, wo im Jahr 1886 eine Kundgebung von Beschäftigten für den Achtstundentag von Polizeikräften blutig niedergeschlagen wurde. Katende war bewegt von der Gelegenheit, zwei Orte zu sehen, die für die Geschichte der globalen Gewerkschaftsbewegung eine so entscheidende Bedeutung haben. "Wir können daraus lernen, dass diejenigen, die versuchen, die Gewerkschaftsbewegung zu unterdrücken, sie nur stärker machen," so Katende. "Es hat 1834 in Tolpuddle nicht geklappt, es klappte nicht im Falle des Haymarket-Massakers im Jahr 1886, und es hat auch nirgendwo anders geklappt.”
 
"Das Festival ist wichtig für die gesamte weltweite Gewerkschaftsbewegung, weil es unserer Entschlossenheit zum Kampf für die Organisierung der Beschäftigten neu entfacht," so Katende weiter. "Wir können auf eine lange Geschichte verweisen, und diese Geschichte lässt sich nicht auslöschen."

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