Reza Shahabi, führendes Mitglied der Gewerkschaft des Teheraner Buspersonals Sherkat-e Vahed, trat im Juni 2010 eine sechsjährige Freiheitsstrafe an. In dieser Zeit musste er sich als Folge von körperlichen Misshandlungen während seiner Vernehmungen schweren Operationen an Hals- und Wirbelsäule unterziehen und wurde zur Genesung aus dem Gefängnis entlassen. Am 9. August 2017 wurde er erneut inhaftiert.
Im Namen der Vahed-Gewerkschaft schrieb ITF-Generalsekretär Steve Cotton am 3. Januar 2018 an das Oberhaupt der Islamischen Republik Iran Ajatollah Sejjed Ali Chāmeneʾi, um auf die Freilassung Shahabis zu drängen. In seinem Schreiben verweist er darauf, dass die Regierungsbeamten Shahabi bei seiner erneuten Festsetzung erklärt hätten, dass die gesamte Zeit seiner krankheitsbedingten Beurlaubung nicht als Haftzeit anerkannt werde. Er müsse deshalb zusätzliche 968 Tage im Gefängnis verbringen, obwohl er seine gesamte Strafe bereits verbüßt hat.
"Wie mir mitgeteilt wurde, hing beim letzten Besuch seiner Familie im Gefängnis am 13. Dezember 2017 seine linke Gesichtshälfte herunter. Der Gefängnisarzt teilte ihm mit, dass er einen leichten Schlaganfall erlitten habe. Dennoch erhielt er keine sofortige und angemessene Behandlung. Schon vor dem Schlaganfall hatten Ärzte empfohlen, ihn aus gesundheitlichen Gründen zu entlassen. Er litt unter hohem Blutdruck, häufigem Nasenbluten, schweren und andauernden Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl in den Füßen und einer Niereninfektion."
Cotton appellierte: "Als Mitgründer der Internationalen Arbeitsorganisation und aktuelles Mitglied des IAO-Verwaltungsrats ist die Islamischen Republik Iran zur Einhaltung von Arbeitsrechten verpflichtet. Die ITF ist der festen Überzeugung, dass die sofortige und bedingungslose Freilassung Shahabis in Erfüllung dieser Verpflichtungen nicht nur als positive und menschliche Geste anerkannt, sondern auch das Ansehen Ihrer Regierung auf internationaler Ebene stärken würde."
Lies mehr über die Unterstützungs- und Interventionsmaßnahmen der ITF für Reza Shahabi, unter anderem den dringenden Appell der ITF und weiterer globaler Gewerkschaftsverbände an die IAO im September 2017 wegen verbreiteter brutaler Angriffe auf Gewerkschaftsmitglieder und Beschäftigte im Iran.
Angesichts der aktuellen nationalen Proteste und der Verhaftung von Demonstrationsteilnehmer/innen im Iran am 7. Januar 2018 gaben fünf unabhängige iranische Beschäftigtenorganisationen eine Protesterklärung gegen die "blutige Unterdrückung und Massenverhaftung von Studierenden und sonstigen Protestierenden" heraus. Die Unterzeichner der Erklärung sind die Freie Gewerkschaft der iranischen Beschäftigten, die Gewerkschaft der Beschäftigten in der Elektro- und Stahlindustrie von Kermānschāh, die Gewerkschaft der Anstreicher/innen der Provinz Alborz, der Ausschuss für die Gründung von Beschäftigtenorganisationen im Iran und das Zentrum zur Verteidigung von Arbeitnehmer/innenrechten im Iran (Kanon Modafean). Weitere Informationen (nur auf Farsi).
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