Heute feiern wir die Kraft der Jugend in aller Welt. Junge Menschen stehen an der Spitze aller Bewegungen, die die Welt der Arbeit, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und die Gewerkschaftsbewegung selbst verändern. Wir befinden uns in einer Periode großer Schwierigkeiten, und junge Menschen sind die einzigen, die uns in eine bessere Zukunft leiten können.
Zwei von drei jungen Menschen in Entwicklungsländern habe keine formelle Beschäftigung und genießen keine Bildung. 70 Prozent der internationalen Migrant*innen sind unter 30 Jahre alt. Bis zum Jahr 2030 werden 26 Millionen junger Menschen eine Ausbildung abschließen und Arbeitsplätze brauchen. Neue Technologien werden auch diese Arbeitsplätze erobern. Wir stellen Recherchen an, wie wir jungen Menschen in dieser neuen globalen Wirtschaft menschenwürdige Arbeit garantieren können.
Wir verlangen, dass junge Beschäftigte die Bildung, Ausbildungsplätze, Qualifikationen, Arbeitsplätze, Sicherheit und Zukunft erhalten, die sie verdienen. Wir stellen diese Forderung Seite an Seite mit unseren Kolleginnen und Kollegen von der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF), dem Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB), dem Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB), der Bildungsinternationalen (BI), der Internationalen der Öffentlichen Dienste (IÖD), der Internationalen Union der Lebensmittel-, Landwirtschafts-, Hotel-, Restaurant-, Catering-, Tabak- und anverwandter Arbeitnehmerverbände (IUL) und der Europäischen Föderation der Bau- und Holzarbeiter (EFBH).
Die ITF wünscht im Namen der 19 Millionen Verkehrsbeschäftigten, die sie weltweit vertritt, alles Gute zum Internationalen Tag der Jugend.
Stephen Cotton, ITF-Generalsekretär
Internationaler Tag der Jugend 2019
Wir, die globale gewerkschaftliche Jugendbewegung, feiert gemeinsam den Internationalen Tag der Jugend 2019 und setzt ein Zeichen für die jungen Arbeitnehmer*innen von heute und morgen und diejenigen, die innerhalb und außerhalb der Welt der Arbeit Macht besitzen und ausüben.
Der Internationale Tag der Jugend 2019 steht unter dem Motto “Bildung verändern”.
Bildung ist ein grundlegendes Menschenrecht und ein öffentliches Gut mit dem Potenzial, das Leben einzelner Menschen, Gemeinschaften und gesamter Länder zu verändern. Wir wissen jedoch von der globalen Bewegung der Bildungsgewerkschaften, dass die Welt völlig aus der Spur geraten ist und Ziel 4 der globalen Nachhaltigkeitsagenda (hochwertige öffentliche Bildung) bis zum Ablauf der Frist im Jahr 2030 nicht erfüllt sein wird.
Als junge Arbeitnehmer*innen, die in den globalen Gewerkschaftsbewegungen aller Sektoren vertreten sind, fordern wir einen gleichberechtigten und integrativen Zugang zu:
- Universeller hochwertiger öffentlicher Bildung, die kostenlos, gleichberechtigt, diskriminierungsfrei, inklusiv und allen benachteiligten Gruppen zugänglich ist, mit ganzheitlichen und breiten Inhalten, die den Klimawandel als einen Schwerpunkt einbeziehen, sowie Angeboten für lebenslanges Lernen;
- Gut ausgebildeten Lehrkräften und hochwertigen Lernumfeldern, die frei von Gewalt und Belästigung sind und in denen den Lehrkräften – auch jungen Lehrkräften – menschenwürdige Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen garantiert werden, einschließlich des Zugangs zu kontinuierlicher beruflicher Weiterentwicklung
Die heutige Jugendgeneration ist die größte in der Geschichte. Doch rund um den Globus werden die Möglichkeiten für junge Menschen, sich politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich zu engagieren, immer wieder eingeschränkt und untergraben.
Weltweit sind wirtschaftliche Ausgrenzung und Jugendarbeitslosigkeit nach wie vor nur zwei der großen Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind. Zwei von drei jungen Menschen in Entwicklungsländern haben keine Arbeit und keinen Studienplatz oder sind irregulär/informell beschäftigt. In den so genannten Industrieländern hängen sie zudem häufig in befristeten Beschäftigungsverhältnissen fest, haben prekäre Verträge oder unbezahlte, rechtswidrige Ausbildungsplätze oder arbeiten als so genannte “Selbständige”.
Als junge Arbeitnehmer*innen, die in den globalen Gewerkschaftsbewegungen aller Sektoren vertreten sind, fordern wir einen gleichberechtigten und integrativen Zugang zu:
- Hochwertigen Lehrlingsausbildungssystemen und -programmen, die Gesetze und Kollektivverträge erfüllen, eine existenzsichernde Bezahlung und einen einheitlichen Sozialschutz gewährleisten;
- Hochwertigen Arbeitsplätzen, die einen angemessenen und guten Lebensunterhalt garantieren, Arbeitsplatzsicherheit durch reguläre Beschäftigung und Zugang zu Sozialschutz, guten Beschäftigungsbedingungen in sicheren und gesunden Arbeitsstätten mit guter Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie gewerkschaftlichen Vertretungs- und Verhandlungsrechten.
In zu vielen Volkswirtschaften genießen junge Beschäftigte keinen grundlegenden Sozialschutz und sind häufig diskriminierenden Praktiken aufgrund ihres geringen Alters ausgesetzt. Auf globaler Ebene sind junge Arbeitnehmer*innen in digitalen Beschäftigungsplattformen überrepräsentiert, die durch prekäre Bedingungen gekennzeichnet sind, Outsourcing verstärken und dem Ersatz hochwertiger durch prekäre Arbeitsplätze Vorschub leisten. Solche Plattformen führen zudem zur Externalisierung der Arbeitgeberverantwortung, zum Rückgang der Verantwortlichkeit, höheren gesellschaftlichen Kosten durch sinkende Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträge sowie zur zunehmenden Umgehung von Arbeitsgesetzen und grundlegenden Rechten, wie dem Recht auf Organisierung und Kollektivverhandlungen.
Als junge Arbeitnehmer*innen, die in den globalen Gewerkschaftsbewegungen aller Sektoren vertreten sind, fordern wir einen gleichberechtigten und integrativen Zugang zu:
- Förderung durch einen Übergang von der Bildung zur Arbeit, der den Anforderungen an die Zukunft der Arbeit gerecht wird, damit junge Menschen mit den Grundkompetenzen ausgestattet werden, die ihnen eine vollständige und erfolgreiche Teilhabe an der sich schnell wandelnden Arbeitswelt ermöglichen;
- Demokratischen Gewerkschaften mit nachhaltigen institutionellen Kapazitäten und Kompetenzen im Bereich der Organisierungs-, Verhandlungs- und Kampagnenarbeit. Sie sind unerlässlich für die Stärkung des kollektiven Einflusses junger Arbeitnehmer*innen.
Wir hören immer wieder, dass die heutige Jugend mit hervorragenden Führungsqualitäten und Belastbarkeit ausgestattet ist – jetzt ist der Zeitpunkt da, dies unter Beweis zu stellen!
Wir sind die jungen Arbeitnehmer*innen am Internationaler Tag der Jugend 2019.
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