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Internationale Unterstützung für den Kampf der nordamerikanischen Hafenbeschäftigten um ethnische Gerechtigkeit

NACHRICHTEN

Ein Woche, nachdem in der ILA und der ILWU organisierte Hafenbeschäftige an der Ost- und Westküste der Vereinigten Staaten aus Solidarität mit George Floyd und zahllosen weiteren Opfern von Polizeibrutalität und rassistischer Ungerechtigkeit die Häfen zum Stillstand brachten, stellt sich unsere internationale Familie der Hafenbeschäftigten erneut hinter ihre Kolleginnen und Kollegen von der ILWU und der ILWU Canada, die ein weiteres Mal ihre Arbeit niederlegen, um dem Kampf für die unterschiedslose Gleichbehandlung der Menschen und soziale Gerechtigkeit Nachdruck zu verleihen.

Zum Zeichen ihrer Solidarität mit der ILWU führen die Hafenbeschäftigten in Italien, die von den Gewerkschaften FILT-CGIL, FIT-CISL und Uiltrasporti vertreten werden, Protestaktionen durch. Sie werden unterstützt von der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) und der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF). Wieder einmal fordern sie ein Ende des systemischen und institutionellen Rassismus, von Polizeibrutalität und wirtschaftlicher Ungleichheit.

Die Kundgebungen finden am 19. Juni statt, dem US-amerikanischen Gedenktag zur Erinnerung an die Sklavenbefreiung in den USA (Juneteenth). Der Gedenktag bezieht sich auf die eine Rede des Generals der Unionstruppen Gordon Granger am 19. Juni 1865 im US-Bundesstaat Texas, in der er alle bis dahin versklavten Menschen in Texas für frei erklärte. Mit der Emanzipationsproklamation war die Sklaverei zwar bereits über zweieinhalb Jahre zuvor offiziell abgeschafft worden, in der Realität wurde die Proklamation aber nicht in den gesamten Vereinigten Staaten einheitlich durchgesetzt.

Die an der Kundgebung teilnehmenden italienischen Hafenbeschäftigten in der FILT-CGIL, der FIT-CISL und der Uiltrasporti sagten in einer gemeinsamen Unterstützungserklärung: "Unsere Solidarität gilt unseren Kolleginnen und Kollegen in den Vereinigten Staaten und Kanada. Wir fordern ein Ende der rassistischen Ungerechtigkeit in den Vereinigten Staaten und der ganzen Welt. Gewerkschaften blicken auf eine lange Geschichte des Kampfs für Gerechtigkeit zurück, und wir stellen uns weiter gemeinsam jeglichen Formen von Hass, Fanatismus und Ungerechtigkeit entgegen, nicht nur in den Häfen, sondern in jeder Stadt und jeder Region." 

Der ILWU-Präsident für internationale Beziehungen und erste stellvertretende Vorsitzende der ITF-Sektion Häfen Willie Adams erklärte: "Die ILWU protestiert am 19. Juni, Juneteenth, im Geiste der Gründer*innen unserer Gewerkschaft, darunter einige, die bei den Ereignissen im Rahmen des Hafenstreiks an der Westküste im Jahr 1934 ihr Leben opferten. Wir leben noch immer im Sinne ihrer Überzeugung: 'Ein Unrecht an einem ist ein Unrecht an allen.'"

"Juneteenth ist für die afroamerikanische Community seit langem ein Gedenktag, für viele andere war der Tag bislang jedoch unbekannt – bis heute, wo unsere Nation nach dem Mord an George Floyd nach Wegen sucht, um gegen permanente und systemische rassistische Ungerechtigkeit anzugehen. Heute legen Tausende von Hafenbeschäftigten an der US-Westküste und in Italien die Arbeit nieder, um ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit und die Sache der Gleichbehandlung ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit zum Ausdruck zu bringen," so Adams weiter.

Die Arbeitsniederlegung wird auch von Gewerkschaften am anderen Ende der Welt unterstützt. Dazu Paddy Crumlin, der nationale Sekretär der Maritime Union of Australia (MUA) und Vorsitzende der ITF-Sektion Häfen: "Rassismus ist allgegenwärtig und wird daher häufig ignoriert oder nicht ernst genommen. Die Ermordung von George Floyd wirft ein düsteres Schlaglicht auf den bestürzenden Missbrauch institutioneller Macht, der sich mitten am Tag in völlig ungenierter Atmosphäre ereignete und auf Videos festgehalten wurde, während sich Zeug*innen um den Tatort versammelten und um das Leben von George Floyd flehten."

"Seine grausame Ermordung war der Funken, der die Welt in Brand setzte, indem er Rassismus zur brennenden Frage der Menschheit erhob und das Thema Rassismus und Diskriminierung – wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich – in den Blickpunkt rückte, so dass die Bewegung für Gerechtigkeit massiv an Dynamik gewann. Die ITF und die MUA stehen heute solidarisch an der Seite ihrer Kolleginnen und Kollegen in den Vereinigten Staaten, Kanada und der ganzen Welt. Wir werden weiter für die unterschiedslose Gleichbehandlung aller Menschen und soziale Gerechtigkeit kämpfen."

"Heute und jeden Tag erklärt die ITF-Familie ohne Wenn und Aber: Schwarze Leben zählen. Ethnische Gerechtigkeit zählt. Solidarität mit unseren schwarzen Brüdern und Schwestern zählt," so Crumlin weiter. 

Der Vorsitzende der ETF-Sektion Häfen Terje Samuelsen erklärte: "Wir sind stolz darauf, den Kampf unserer Kolleginnen und Kollegen in der ILWU für soziale Gerechtigkeit und die unterschiedslose Gleichbehandlung aller Menschen zu unterstützen, und im Rahmen dieser großen Solidaritätsaktion stehen wir Seite an Seite mit den italienischen Hafenbeschäftigten. Ein weiteres Mal erheben die Hafenbeschäftigten in der ganzen Welt laut und geschlossen ihre Stimme für die Verteidigung der Menschenrechte und der Würde aller Menschen, und das werden wir immer tun."
 

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