Der ITF angeschlossene Gewerkschaften in Mittelamerika haben mit Solidaritätsaktionen vor Botschaften von Honduras die Beachtung der Menschen- und Gewerkschaftsrechte von Beschäftigten in Puerto Cortés gefordert.
Seit dem Staatsstreich 2012 in Honduras berichten Hafenbeschäftigte über einen Militarisierungsprozess im Hafen von Puerto Cortes, mit dem anscheinend eine volle oder teilweise Privatisierung durchgesetzt werden soll. Am 1. Februar 2013 gab die Regierung offiziell die Vergabe der Hafenkonzession an das philippinische Konsortium International Container Terminal Services bekannt, obwohl Klagen verschiedener Organisationen wie die der ITF angeschlossenen Sindicato de Trabajadores de la Empresa National Portuario (SITRAENP) laufen.
Honduras hat die Übereinkommen 87 und 98 der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen ratifiziert. Die der ITF angeschlossenen Gewerkschaften SITRAENP und Sindicato Gremial de Trabajadores del Muelle (SGTM) haben allerdings wiederholt darauf hingewiesen, dass die Regierung von Honduras gegen diese Übereinkommen verstößt.
Angesichts der Verstöße und der Weigerung der Regierung, mit den Gewerkschaften zu verhandeln, haben der ITF angeschlossene Gewerkschaften in Mittelamerika nun beschlossen, Solidaritätsaktionen vor den Botschaften von Honduras in der Region zu starten. Gleichzeitig übergaben sie ein Dokument, in dem sie die Beachtung der Vereinigungsfreiheit und des geltenden Kollektivvertrags forderten und ihr Nein zur einseitigen Privatisierung der Hafendienste bekräftigten.
Die Aktionen fanden zeitgleich in Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica statt. Einige Beteiligte trafen sich mit Konsuln und Botschaftsvertreter/innen. Über die Aktivitäten wurde in den Medien der Region ausführlich berichtet.
Antonio Fritz, ITF-Regionalsekretär für Interamerika, erklärte: "Ähnliche Privatisierungsprozesse sind hinter dem Rücken der Gewerkschaften abgelaufen und hatten nachteilige Folgen wie die Erhöhung der Hafengebühren für die Hafennutzer. Das zog niedrigere Arbeitsnormen für die Hafenbeschäftigten nach sich, was wiederum die sozialen Probleme der Einheimischen verschlimmerte. Wir fordern einen ehrlichen Dialog, klare Aussagen und eine Beachtung der nationalen Gesetze und IAO-Übereinkommen."
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