Als Reaktion auf die Sorgen der indischen Gewerkschaften richtete das globale ITF/UNI-Netzwerk der Gewerkschaften bei DP-DHL seine Jahreskonferenz, an der Delegierte aus Asien/Pazifik, Mittel- und Südamerika, Afrika, Nordamerika, Australien und Europa teilnahmen, vom 15. bis 17. November in Mumbai aus.
Bei einer Sitzung mit Basismitgliedern hörten die Delegierten Berichte von über 250 Kurieren und Gewerkschafter/innen über Schikanen gegenüber aktiven Gewerkschaftsmitgliedern und Verstöße der nationalen Unternehmensleitung gegen den unternehmensinternen Verhaltenskodex sowie die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen. Sie erfuhren, dass Hunderte indischer Beschäftigter im Abhol- und Zustellbetrieb fälschlich als leitende Angestellte eingestuft werden und ihnen auf diese Weise das Recht auf Kollektivverhandlungen durch eine Gewerkschaft ihrer Wahl verwehrt wird.
Sie beschlossen, das DHL-Management mit diesen Vorwürfen zu konfrontieren und verabschiedeten eine Entschließung, in der die Geschäftsleitung von DHL Indien dazu aufgefordert wird, die Einschüchterung und Schikanierung von Gewerkschaftsmitgliedern und -funktionär/innen sofort zu beenden, alle Sanktionsmaßnahmen aufzuheben, alle zwangsversetzten Gewerkschafter/innen an ihre Heimatstandorte zurück zu versetzen, die systematische Einstufung einfacher Angestellter als leitende Mitarbeiter/innen einzustellen und allen Beschäftigten das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung und Kollektivverhandlungen zu gewähren.
Am Ort der Übergabe der Entschließung an die Geschäftsleitung von DHL Indien führten die internationalen Gewerkschaftsmitglieder gemeinsam mit DHL-Beschäftigten aus ganz Indien am 17. November eine Protestkundgebung durch.
Ingo Marowsky, ITF-Beauftragter für den Bereich Logistik und Lieferkette, erklärte: "Was für eine Energie da zu spüren war – wow! Alle Delegierten waren stolz darauf, ihre Solidarität mit den Beschäftigten bei DHL Indien zum Ausdruck bringen zu können. Das war eine hochdynamische Veranstaltung, aus der ein klarer Forderungskatalog an DHL Indien hervorging. Die Zusammenarbeit mit UNI war zudem großartig."
"Wir fordern das Unternehmen nachdrücklich dazu auf, seine eigenen und internationale Normen einzuhalten und respektvolle Arbeitsbeziehungen mit den indischen Gewerkschaften aufzubauen. Die internationale Gewerkschaftsfamilie hat eine deutliche Warnung ausgesprochen, dass wir die Entwicklungen aufmerksam im Auge behalten werden und unsere indischen Kolleginnen und Kollegen bei Bedarf jederzeit aktiv unterstützen werden. Wir setzen uns darüber hinaus für die Weiterentwicklung gewerkschaftlicher Strukturen in Indien ein."
Auch in anderen Teilen der Welt zeigten sich Gewerkschaften solidarisch. So überreichte die DHL-Gewerkschaft in Bahrain der dortigen indischen Botschaft eine Protestnote.
Internationale Gewerkschaften entwickeln Antwortstrategie für DHL Indien
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