Die dreigliedrige Luftverkehrskonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) wurde einem Bericht der Organisation zufolge mit der Forderung nach einem "nachhaltigen Luftverkehr" als "gemeinsamem Ziel für Regierungen, Arbeitgeber und Beschäftigte" abgeschlossen. Zur Umsetzung dieses Ziels brauche der Sektor "nachhaltige Belegschaften, nachhaltige Unternehmen und eine ausgewogene Wertschöpfungskette".
Unter den 150 Delegierten des IAO-Forums für den globalen Dialog über die Folgen der Weltwirtschaftskrise auf den Luftverkehrssektor, das vom 20. bis 22. Februar 2013 in Genf (Schweiz) stattfand, waren über 60 Gewerkschaftsvertreter/innen. Es war das erste Zusammentreffen von Luftverkehrsgewerkschaften aus aller Welt mit Arbeitgebern und Regierungen zu diesem Thema seit zehn Jahren.
Auf der Tagesordnung der Konferenz standen die zentralen Probleme des Sektors, wie die Auswirkungen von Billigfluggesellschaften, Fusionen, Übernahmen und Outsourcing auf Bezahlung, Sicherheitsnormen und Beschäftigungsbedingungen.
Regierungen, Arbeitgeber und Gewerkschaften waren sich darin einig, dass menschenwürdige Arbeit im Luftverkehrssektor weiter durch die effiziente Umsetzung von IAO-Normen und -Instrumenten gefördert werden müsse. Übereinstimmend bekräftigten sie auch die Schlüsselrolle der IAO bei der Förderung des sozialen Dialogs innerhalb des Sektors, während die Regierungen gleichzeitig als Regulierungsinstanzen fungieren müssten.
Dazu ITF-Generalsekretär David Cockroft: "Der Luftverkehrssektor hat eine Serie von Krisen und Veränderungen durchlaufen, die seinen Stellenwert als attraktives und dauerhaftes Berufsfeld für hochqualifizierte Beschäftigte, denen im Hinblick auf die Sicherheit von Passagieren und Arbeitnehmer/innen eine zentrale Rolle zukommt, erheblich beschädigt haben. Ein wichtiger Beschluss dieser Konferenz war es, Arbeitgeber, Gewerkschaften und Regierungen regelmäßig zusammenzurufen, um den sozialen Dialog in der Branche zu fördern und die Umsetzung der auf dem Forum verabschiedeten Empfehlungen zu überwachen. In dieser Hinsicht freuen wir uns auf die Luftverkehrskonferenz der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) in Montreal im März."
Gabriel Mocho, Sekretär der ITF-Sektion Zivilluftfahrt, fügte hinzu: "Wenn die Ergebnisse dieses Forums ordnungsgemäß weiterverfolgt werden, könnten sich für die Gewerkschaften neue Ansatzpunkte für die Beratung unserer Anliegen ergeben. Leider gibt es nach wie vor vermeidbare Konflikte, wie den aktuellen Arbeitskampf bei Iberia, wo die Forderung der Beschäftigten nach einem Dialog vom Management ausgeschlagen wurde, wofür nun die Belegschaft und die Passagiere einen hohen Preis zahlen, während der Vorstandsvorsitzende Willie Walsh dicke Boni einkassiert."
Unter anderem wurden auf der Konferenz die Empfehlungen ausgesprochen, dass die IAO gleiche Bedingungen für alle Akteure herstellen und den sozialen Dialog und die betriebliche Zusammenarbeit stärken solle. Sie wurde ferner beauftragt, die Konsenspunkte des Forums auf der sechsten internationalen Luftverkehrskonferenz der ICAO vorzutragen.
Im Vorfeld des Forums hatte die IAO einen neuen Bericht mit dem Titel "Civil aviation and its changing world of work" herausgegeben, in dem viele der auf der Konferenz erörterten Themen behandelt werden.
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