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Hafengewerkschaft setzt nach dreimonatigem Hungerstreik Vergütungsansprüche durch

NACHRICHTEN

Nach einem langen Rechtsstreit und bedingungsloser Solidarität seitens des ITF-Regionalbüros Interamerika sowie der ITF-Sektion Häfen beendete die UNISITRAPOSPA (Gewerkschaft der Beschäftigten in Häfen und weiteren Branchen) ihren dreimonatigen Hungerstreik, nachdem sie den Kampf um ihre Vergütungsansprüche gewonnen hatte.

Im April 2019 stellte der Hafendienstleister SERPA (Servicios Portuarios Asociados), ein ausgelagertes Unternehmen von Manzanillo International Terminal (MIT), den Betrieb ein, womit 84 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren. Das Unternehmen behauptete, nur über ausreichende Mittel zur Vergütung von zehn Beschäftigten zu verfügen.

Die Beschäftigten, die das Nachsehen hatten, veranlassten schnell die rechtliche Sperrung der Bankkonten des Outsourcing-Unternehmens. Später wurden diese Sperrungen auf Konten des Mutterunternehmens MIT ausgeweitet, als sich herausstellte, dass der den Beschäftigten geschuldete Betrag die auf den SERPA-Konten zurückgestellten Mittel noch überstieg.

Nach der Bereitstellung der MIT-Gelder erhielten 50 weitere Beschäftigte ihre Bezahlung, 24 wurden bei der Abgeltung jedoch noch immer nicht berücksichtigt. Sie setzten ihren Kampf für die Auszahlung ihres rechtmäßigen Entgelts fort.

Als der Terminalbetreiber MIT nicht auf die Aufforderung reagierte, sich um mehr Mittel zu bemühen, um seinen Verpflichtungen gegenüber den Beschäftigten nachzukommen, verstärkten die ITF und die ihr angeschlossenen Gewerkschaften in Panama ihre Kampagne. Über das ITF-Regionalbüro wurde Stevedores Services of America (SSA) schriftlich dazu aufgefordert, sein Tochterunternehmen MIT dazu zu veranlassen, die Vergütungsansprüche der betroffenen Beschäftigten zu erfüllen.

Die Beschäftigten wurden ebenfalls aktiv und begannen einen drei Monate währenden Hungerstreik.

Aufgrund des zunehmendem Drucks begannen bald Verhandlungen mit dem Unternehmen.

Die ITF kann nun bekanntgeben, dass mit dem Unternehmen eine Vereinbarung erreicht wurde, wonach die Gruppe von 24 Hafenbeschäftigten ihre Leistungen in vollem Umfang erhält, einschließlich Abfindung, Dienstalterszulage, anteilige Urlaubsvergütung, Weihnachtsgeld und die Übernahme der Kosten für die von der Gewerkschaft beauftragten Anwälte, die ihnen helfen sollten, ihren Fall vor Gericht durchzufechten.

Members of UNISITRAPOSPA celebrate thier victory made possible with ITF support -  Credit ITF
Mitglieder der UNISITRAPOSPA feiern ihren mit Hilfe der ITF erreichten Erfolg | Bildquelle: ITF

Dazu der Koordinator der ITF-Sektion Häfen Enrico Tortolano: “Dies war ein enormer Erfolg für die Hafenbeschäftigten in Panama, aber auch ein Sieg der Gerechtigkeit, des Internationalismus, des Kollektivismus und der globalen Gewerkschaftsbewegung.”

ITF-Regionalsekretär Edgar Díaz fügte hinzu: “Die ITF wird immer an der Seite der Beschäftigten kämpfen, um ihre Rechte zu schützen. Die Botschaft, die wir vermittelten, war klar: Das Gesetz muss respektiert werden. Unternehmen müssen damit aufhören, Outsourcing-Dienste in Anspruch zu nehmen, da dies oft zu Situationen wie dieser führt. Wenn diese kleinen Outsourcer zusammenbrechen, versuchen sie, die Ansprüche ihrer Beschäftigten mit sich zu reißen.”

VOR ORT