Der Landesverweis, der mit der "Störung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und des sozialen Friedens" begründet wurde, folgte auf die Teilnahme Akmans an einer friedlichen Sitzblockade von Beschäftigten bei Cencosud, einem großen lateinamerikanischen Einzelhändler.
Der deutsche Staatsangehörige Akman hält sich seit Juni 2014 in Peru auf und ist dort für die deutsche Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) tätig, die sowohl der Uni Global Union als auch der ITF angeschlossen ist. Er beriet das UNI-Regionalbüro für Interamerika in Fragen des Handels, insbesondere mit multinationalen Unternehmen in Chile, um Gewerkschaften bei der Durchführung von Kollektivverhandlungen, Kampagnen und Führungskräfteschulungen zu unterstützen.
In einem Schreiben an den peruanischen Präsidenten Ollanta Humala vom 18. April erklärte Steve Cotton: "Die Entscheidung der Migrationsbehörde wurde ohne Vorlage einer Beschwerde oder Meldung der angeblichen Verletzung des Ausländergesetzes und ohne jeglichen dokumentierten rechtsgültigen Beweis, dass die behaupteten Handlungen tatsächlich stattfanden, getroffen. Sie gibt vor, dass 'die Vorwürfe durch geprüfte Berichte der nationalen peruanischen Polizeidienststelle in San Antonio Miraflores erhärtet würden', was aber nicht den Tatsachen entspricht."
"Dieser Beschluss entbehrt jeder Beweisgrundlage und verletzt den menschen- und verfassungsrechtlichen Grundsatz der Unschuldsvermutung. Es gibt keinen faktischen Beweis für eine Verletzung des Ausländergesetzes durch Herrn Akman, und dieser Beschluss wird seine Existenzgrundlagen beeinträchtigen."
"Die internationale Gewerkschaftsgemeinschaft, einschließlich der globalen Gewerkschaftsverbände, sieht sich der Unterstützung von Gewerkschaften in aller Welt, auch in Peru, verpflichtet. Ein solcher Beschluss der peruanischen Regierung lässt den Schluss zu, dass sie den Grundsatz der Vereinigungsfreiheit nicht respektiert. Als Mitglied der internationalen Gemeinschaft sollte sich die peruanische Regierung darüber im Klaren sein, dass Vereinigungsfreiheit keine freiwillige Option ist."
Cotton äußerte sich zudem besorgt über die Sicherheit von Akman, da er auf dem Flughafen fotografiert wurde und schon vorher vom Leiter einer Sicherheitsfirma, die im Dienst von Cencosud steht, bedroht worden war.
Hier der Bericht von UNI über die Vorkommnisse (in spanischer Sprache).
Globale Gewerkschaften protestieren gegen die Ausweisung eines Gewerkschaftsberaters aus Peru
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