Die zehnköpfige Delegation umfasste Vertreter/innen der globalen Gewerkschaftsverbände ITF und Internationale der Öffentlichen Dienste (IÖD) sowie ihrer Mitgliedsgewerkschaften – die CGT-Gewerkschaft für Angestellte im öffentlichen Dienst und die CGT Cheminots aus Frankreich, die Canadian Union of Public Employees (CUPE), die Rail Tram Bus Union (RTBU) aus Australien und die Rail and Maritime Transport Union (RMTU) aus Neuseeland.
Mit ihrem Besuch kam sie einer Bitte um Solidaritätsbekundungen von koreanischen Gewerkschaften nach. Zuvor hatte sich eine hochrangige ITF-Delegation persönlich von der Schikanierung protestierender Gewerkschafter/innen überzeugt, und der stellvertretende nationale Sekretär der australischen Transport Workers' Union (TWU), Michael Kaine, hatte koreanische Lkw-Fahrer/innen am Vorabend ihres Streiks besucht (siehe https://goo.gl/j0etIi).
Die Auferlegung eines diskriminierenden, leistungsbezogenen Vergütungs- und Entlassungssystems ist Teil der Bestrebungen seitens der Regierung, den öffentlichen Dienst weiter zu liberalisieren und zu privatisieren. Das neue System würde bedeuten, dass Beschäftigte im Wettbewerb miteinander stehen und leichter zu entlassen sind. Zudem würde es die Löhne drücken und sowohl Arbeitsplatzgarantien als auch das Recht der Gewerkschaften auf Verteidigung ihrer Mitglieder untergraben.
Der legale Streik vereinte Beschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Sektors und Verkehrs. Einige Arbeitgeber haben angesichts dieses entschlossenen Kampfes bereits Suspendierungen rückgängig gemacht, doch die Regierung erklärte den Bahnstreik für ungesetzlich und will Klage gegen neun leitende Vertreter/innen der Bahngewerkschaft erheben. Die globale Gewerkschaftsbewegung wird sich diesen Angriffen widersetzen, für Arbeitnehmer/innenrechte in Korea kämpfen und die Freilassung der Gewerkschafter/innen fordern, die in der letzten Welle gewerkschaftsfeindlicher Repressalien verhaftet wurden.
Stuart Howard, stellvertretender ITF-Generalsekretär, sagte am Ende der Mission in Seoul: "Die internationale ITF/IÖD-Mission erlebte den Beginn eines wichtigen Kampfes von Arbeitnehmer/innen gegen eine Regierung, die entschlossen ist, Neoliberalismus und Privatisierung noch schneller voranzutreiben. Koreanische Gewerkschaften stehen im Kampf gegen die Globalisierung an vorderster Front."
"Die internationale Gewerkschaftsbewegung muss ihre Kräfte mobilisieren, um diesen so wichtigen Kampf zu unterstützen."
Im Juli wohnte ITF-Präsident Paddy Crumlin gemeinsam mit ITF-Generalsekretär Steve Cotton und der vorigen ITF-Delegation dem Gerichtsprozess bei, bei dem Cho Sung-deok, Vizepräsident der KPTU, zu Unrecht verurteilt wurde. Bei einer anschließenden öffentlichen Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude sicherte er zu, dass sich die globale Gewerkschaftsbewegung mit allen Kräften weiter für Demokratie und Rechte in Korea einsetzen werde, darunter auch für die Freilassung der inhaftierten KPTU-Gewerkschafter/innen. In Reaktion auf die aktuellen Meldungen erklärte er, die ITF und ihre Verbündeten würden ihre Mitgliedsgewerkschaften überall auf der Welt unterstützen und sich der Einführung von Privatisierung und Arbeitsmarktreformen, die die Rechte von Arbeitnehmer/innen und Bürger/innen untergraben, widersetzen.
Der Exekutivausschuss der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF), dem europäischen Arm der ITF, stimmte ebenfalls einem Beschluss zu, der die Verstöße der Regierung gegen Menschen- und Gewerkschaftsrechte verurteilt.
Die gemeinsame Erklärung von ITF und IÖD zum Ende ihres Besuchs gibt es hier. Die Ereignisse können auch auf Facebook und auf Twitter mit dem Hashtag #KoreaStrike4Justice verfolgt werden. Videos der Mission sind hier zu sehen.
Gewerkschaftsmission unterstützt streikende Arbeitnehmer/innen in Südkorea
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