Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) und die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) haben nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien einen Nothilfefonds zur Unterstützung von Verkehrsbeschäftigten und ihren Gewerkschaften eingerichtet.
"Wir müssen die unglaublichen Nothilfemaßnahmen, die nach diesen katastrophalen Erdbeben von Verkehrsgewerkschaften in der Region koordiniert werden, unterstützen," erklärte ITF-Präsident Paddy Crumlin. "Der ITF Seafarers' Trust hat bereits mit Gewerkschaften Soforthilfen für einige der am schwersten betroffenen Gebiete koordiniert, aber da die Menschen – von denen viele zudem Angehörige und Freunde verloren haben – vor der gigantischen Herausforderung stehen, ihre Existenzgrundlagen wieder aufzubauen, muss noch sehr viel mehr getan werden."
Zwei gewaltige Beben ereigneten sich in den frühen Morgenstunden des 6. Februar 2023, brachten Tausende Gebäude zum Einsturz, verwüsteten die Verkehrsinfrastruktur und hinterließen Zehntausende von Toten sowie Hunderttausende von Verletzten und Obdachlosen. Die Beben, deren Epizentrum in der Nähe der Stadt Gaziantep im Südwesten der Türkei lag, erschütterten ein großes Gebiet auf beiden Seiten der Grenze. Die ITF und die ETF sagten sofort ihre Hilfe zu.
Als Anschubfinanzierung des ITF/ETF-Solidaritätsfonds für die Erdbebenopfer hat die ITF 50.000 GBP bereitgestellt.
"Wir rufen die uns angeschlossenen Gewerkschaften, ihre Mitglieder und alle Freunde und Freundinnen weltweit, die Hilfe leisten können, zu Spenden auf," erklärte ETF-Präsident Frank Moreels. "Das gesammelte Geld wird für humanitäre Soforthilfe in der Türkei und Syrien verwendet, unter anderem für Lebensmittel, Decken, Logistik und weitere Unterstützung zur Deckung des mittelfristigen Bedarfs in beiden Ländern, um die Kapazitäten der Gewerkschaften für den Wiederaufbau und die Erholung zu stärken."
Wie können wir am besten helfen
Die Lage entwickelt sich weiter, und ITF und ETF stehen in engem Kontakt mit ihren Mitgliedsorganisationen in der Türkei und der gesamten Region, um zu erfahren, wie sie am besten Hilfe leisten können.
"Aus diesem Schmerz und dieser Verwüstung müssen wir stärkere Verbindungen schaffen und mit praktischer Hilfe unsere Solidarität mit den Gewerkschaften, ihren Mitgliedern und deren Familien zum Ausdruck bringen," so ITF-Generalsekretär Stephen Cotton. "Das schiere Ausmaß dieser Katastrophe ist fast nicht zu begreifen, aber wir werden Arm in Arm mit den uns angeschlossenen Gewerkschaften zusammenarbeiten, um konkrete Unterstützung zu leisten, ob durch die Bereitstellung von Notunterkünften oder andere wichtige Versorgungsgüter."
Die Mittel des Fonds werden auch zur Deckung des mittelfristigen Bedarfs in beiden Ländern verwendet, erklärte ETF-Generalsekretärin Livia Spera: "Wir müssen den Gewerkschaften dort helfen, damit sie in der Lage sind, den Wiederaufbau in Angriff zu nehmen und sich zu erholen. Es gibt unmittelbare Probleme, aber wir müssen auch bedenken, dass es eine lange Zeit dauern wird, wieder Normalität herzustellen."
Wenn ihr könnt, spendet bitte noch heute in den ITF/ETF-Solidaritätsfonds für die Erdbebenopfer.
Soforthilfe des ITF Seafarers' Trust
Die ITF-Wohltätigkeitsstiftung für Seeleute (ITF Seafarers' Trust) hat bereits einen Soforthilfezuschuss in Höhe von 30.000 GBP an unsere türkische Mitgliedsorganisation LİMAN-İŞ überwiesen, um in der Türkei Versorgungsgüter wie Heizgeräte, Decken und Lebensmittel zu kaufen. Weitere 20.000 GBP wurden über das ITF-Büro für die arabische Welt an die Libanesische Seeleutegewerkschaft überwiesen, die damit Decken und Lebensmittelpakete gekauft und per Lkw zum Hafen von Latakia in Syrien transportiert hat, wo sie über vertrauenswürdige Gewerkschaftskontakte verteilt werden.
"Diese Soforthilfen des ITF Seafarers' Trust waren weltweit die erste Gewerkschaftsreaktion zur Unterstützung der Bevölkerungen der Türkei und Syriens," so der ITF-Regionalsekretär für die arabische Welt Bilal Malkawi. "Und als Ausdruck für den Widerhall dieser Katastrophe in der globalen Gewerkschaftsbewegung ist dies sicher erst der Anfang der humanitären Hilfsmaßnahmen, die wir zur Unterstützung der Menschen in Syrien und der Türkei mobilisieren werden."