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Gewerkschaften entwickeln Handlungsansätze für den BRT-Verkehr in Afrika

NACHRICHTEN

BRT-Systeme breiten sich auf dem gesamten Kontinent rasant aus und gelten bei Behörden, die zugängliche, erschwingliche öffentliche Verkehrsmittel bereitstellen wollen, als preiswerte Alternative zu Stadtbahnen. Im Bus Rapid Transit werden eigene Fahrspuren eingerichtet sowie weitere technische und organisatorische Verbesserungen vorgenommen, um die vorhandenen städtischen Verkehrsangebote zu ergänzen.

Die Entwicklung von Gewerkschaftsstrategien in Zielstädten, in denen BRT-Systeme geplant oder bereits in Betrieb sind, gehört zum ITF-Schwerpunktprogramm "Unser öffentlicher Verkehr".

Der Workshop fand am 26. und 27. September 2016 in Addis Abeba (Äthiopien) statt. Dabei berichtete die South African Transport and Allied Workers' Union (SATAWU), dass sie Arbeitsplätze im BRT für betroffene Kleinbus-Taxifahrer/innen durchgesetzt hat. In Nigeria war die National Union of Road Transport Workers (NURTW) an Verhandlungen beteiligt, aus denen eine Kooperative selbständiger Taxifahrer/innen hervorging, die auf den BRT-Strecken arbeiten.

In Tansania hat BRT dagegen viele Arbeitsplätze für Fahrer/innen von Daladalas (Kleinbussen) und Motorradtaxis zerstört und die Arbeitsbedingungen für verbleibende informelle Verkehrsbeschäftigte verschlechtert.

Die 15 Teilnehmer/innen aus sechs Ländern kamen zu dem Schluss, dass Gewerkschaften Folgendes tun müssen, damit Beschäftigte vom BRT profitieren:

  • sehr frühzeitigen Zugang zu Informationen über BRT in ihren Ländern erlangen
  • die Beteiligung an der Planung oder Konsultierung einfordern und Einfluss auf wichtige Entscheidungsträger nehmen
  • eine gerechte Umstellung von der informellen zur formellen Beschäftigung verlangen, wie z. B. Entschädigung für informelle Verkehrsbeschäftigte, die von angeordneten Abschaffungen betroffen sind
  • Organisierungskampagnen ausarbeiten, die bereitstehen, wenn BRT in Betrieb genommen wird
  • Alternativen zu BRT unterbreiten.

Alana Dave, Leiterin des ITF-Programms "Unser öffentlicher Verkehr", erklärte dazu: "Wir werden unseren Kolleginnen und Kollegen in Afrika helfen, die gewerkschaftliche Macht in Reaktion auf BRT zu stärken. Wir werden in einer Zielstadt arbeiten und frühzeitig eine Strategie entwickeln.

Alle Gewerkschaften, die auf dem Workshop vertreten waren, werden zu dem Prozess beitragen, indem sie die Solidarität stärken und ihre Kenntnisse und Erfahrungen austauschen. Regierungen lernen voneinander, und viele haben Bogotá in Kolumbien besucht, um sich das dortige BRT-System anzusehen. Genauso können ITF-Mitgliedsgewerkschaften voneinander lernen, wie man wirksam interveniert und Alternativen entwickelt."

 

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