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Gerichtsurteil zu Geisterzug in Londoner U-Bahn

NACHRICHTEN

Im Zusammenhang mit dem Beinahe-Unglück, bei dem am 13. August 2010 ein führerloser Zug fast in eine vollbesetzte U-Bahn gerast wäre, hat der Zentrale Strafgerichtshof Old Bailey in London (Großbritannien) über drei Verkehrsunternehmen eine Geldstrafe von jeweils £ 100.000 verhängt.

Ein Instandhaltungswagen hatte sich von dem leeren Personenverkehrszug, an den er angehängt war, gelöst und war 16 Minuten lang in einer Geisterfahrt durch sieben Stationen der Northern Line gerast, bis er nur 600 Meter vor einer U-Bahn zum Halten gebracht wurde.

London Underground (LU), Tube Lines Ltd und Schweerbau GmbH bekannten sich der Gefährdung von Fahrgästen und Personal für schuldig und wurden am 28. Februar 2013 zu einer Geldstrafe verurteilt.

RMT-Generalsekretär Bob Crow begrüßte das Urteil: "Das heutige Gerichtsergebnis bestärkt die Forderung der RMT nach einer Beendigung der anhaltenden Einschnitte bei Personal und Instandhaltungsplänen, die die Sicherheit im gesamten U-Bahn-Netz aushöhlen und beste Voraussetzungen für eine große Katastrophe schaffen."

"Dieser schockierende Vorfall, der sehr leicht zu einer schweren Tragödie und Todesopfern hätte führen können, sollte für London Underground und den Londoner Bürgermeister Boris Johnson ein Alarmsignal sein."

"Dieses gerade noch verhinderte Unglück unterstreicht die anhaltende Notwendigkeit höchster Sicherheitsstandards bei der U-Bahn, wo niemand unter Druck steht, Abstriche zu machen. Und dennoch lastet gerade genau dieser Druck auf unseren Mitgliedern, denn Einsparungen bei der Instandhaltung und Personalabbau sind nach wie vor auf der Tagesordnung."

Mac Urata, der Sekretär der ITF-Binnenverkehrssektionen, erklärte: "Wir begrüßen es, dass die Verkehrsunternehmen öffentlich für diesen Vorfall zur Rechenschaft gezogen werden. Sicherheitsnormen müssen eingehalten werden, wenn das Leben von Fahrgästen und Personal nicht gefährdet werden soll."

"Bei der Untersuchung des Vorfalls wurde das Verhalten des Personals gelobt, die den führerlosen Zug zum Stehen brachten. Das zeigt wiederum, wie wichtig es ist, ständig ausreichend Personal einzusetzen, wie der Zwischenbericht der ITF-Erhebung zum Thema Bahnsicherheit vor kurzem dokumentierte."

Der vollständige Bericht der britischen Untersuchungsbehörde für Zugunglücke (Rail Accident Investigation Branch) kann hier eingesehen werden.

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