Im September hatten die Gewerkschaften, die Beschäftigte entlang des Korridors organisieren, mit Unterstützung des ITF-Regionalbüros Afrika ihre Anliegen in einem Papier mit der Überschrift Northern Corridor Workers Memorandum zusammengefasst. Ihre wesentlichen Forderungen lauten: Beschäftigungsverträge für Lkw-Fahrer/innen, faktische Garantien seitens der Regierungen zur Gewährleistung von Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlungen, die Errichtung und Modernisierung sicherer Rastplätze entlang des Korridors zur Verbesserung der Sicherheit und Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrer/innen bei Überstunden, die Verpflichtung der Arbeitgeber zum Abschluss von Lebens- und Krankenversicherungen für die Fahrer/innen und Berufsausbildung zur Erhöhung des Anteils weiblicher und junger Lkw-Fahrer/innen.
Der Geschäftsführer der NCTTCA Donat Bagula empfing die Gewerkschaften und zeigte sich schockiert über die Tatsache, dass ihnen trotz ihrer unermüdlichen Tätigkeit für den freien Waren- und Personenverkehr entlang des Korridors keine angemessene Mitsprache gewährt wurde. Er versprach, Sitzungen zur Behandlung der Forderungen einzuberufen und auf zwischenstaatliche Behörden einzuwirken, die Anliegen der Beschäftigten ernst zu nehmen.
Die NCTTA habe geeignete Standorte für den Bau von 167 sicheren Rastplätzen eruiert. Dies sei jedoch eine enorme Aufgabe, und er bat die Gewerkschaften eindringlich um ihre Mithilfe bei der Suche nach lokalen und ausländischen Investoren, zum Beispiel Arbeitnehmergenossenschaften.
Joseph Katende, ITF-Regionalsekretär für Afrika, erklärte in einer Stellungnahme: "Nur neue Konzepte, Initiativen und Engagement werden die Situation der Beschäftigten in den regionalen Handelsblöcken Afrikas, in denen ausländische Investoren eine Vorzugsbehandlung erhalten, ändern. Für die Erleichterung des Handels wird alles im Schnellverfahren umgesetzt, aber nichts wird im Schnellverfahren für die ausgebeuteten Beschäftigten und ihre Gewerkschaften getan. Selbst die in den Verfassungen dieser Länder verankerten Arbeitsrechte dienen in erster Linie bloß der Aufrechterhaltung des äußeren Scheins."
Die ITF-Gewerkschaften haben ihren Forderungskatalog auch dem Regionalbüro der Internationalen Arbeitsorganisation für Ostafrika und wichtigen Minister/innen in ihren fünf Ländern vorgelegt.
Forderungskatalog für die Rechte der Beschäftigten entlang des afrikanischen Nordkorridors
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