Auf dem Treffen am 13. und 14. Mai 2015 verabschiedete der FPC eine Entschließung, in der BP aufs Schärfste für den Abbau von Arbeitsplätzen, die Ablösung von 36 australischen Besatzungsmitgliedern des Erdöltankers British Loyalty durch ausländische Niedriglohnbeschäftigte und die Schließung eines der wichtigsten lokalen Treibstofflieferanten an der Ostküste des Landes verurteilt wird. Der Ausschuss warnte davor, dass solche Maßnahmen das Land in gefährliche Abhängigkeit von ausländischen Ölanbietern bringen, und verlangte ein Gespräch mit BP auf hoher Ebene, um das Unternehmen zum erneuten Einsatz der British Loyalty und ihrer Besatzung im bestehenden Kabotagetransport des Unternehmens aufzufordern.
Chevron steht zum Zeitpunkt seines Einstiegs in den neuseeländischen Markt wegen seiner arbeitnehmer- und gewerkschaftsfeindlichen Maßnahmen in Westaustralien unter Beschuss. Der FPC kritisierte Chevron für die anhaltende Aushöhlung von Löhnen, Beschäftigungsbedingungen und Arbeitnehmer/innenrechten und die Ausbeutung australischer und ausländischer Arbeitskräfte im Streben nach immer höheren Profiten. Er forderte Chevron auf, in eine langfristige Beziehung zur Maritime Union of Australia (MUA) einzutreten, die die Rechte, Bezahlung und Bedingungen der Beschäftigten und das Recht der Gewerkschaft, sie zu vertreten, respektiert.
Im Vorfeld der FPC-Sitzung erklärte der nationale Sekretär der MUA und ITF-Präsident Paddy Crumlin die australische Barrow Island aufgrund der seit langem währenden Anti-Gewerkschaftstaktiken von Chevron am 11. Mai zum Billighafen. Am 12. Mai organisierten ITF und die neuseeländische Gewerkschaft Maritime Union of New Zealand (MUNZ) eine große Protestkundgebung vor dem neuseeländischen Konsulat in Perth und überreichten der neuseeländischen Regierung ein Schreiben von Crumlin, in dem er die Sorgen der Beschäftigten darlegt.
Dazu der nationale Sekretär der MUNZ Joe Fleetwood: "Wir unterstützen verantwortliche Bohrungen unter Einhaltung hoher Sicherheitsnormen, aber wir sind dagegen, dass Unternehmen mit schlechter Umweltbilanz und einer gewerkschaftsfeindlichen Agenda in unserer Branche Einzug halten."
Mit den Aktionen dieser Woche soll Neuseeland auf die schlechten Erfahrungen aufmerksam gemacht werden, die die australischen Beschäftigten bei Chevron hautnah erlebten, wie ITF-Präsident Paddy Crumlin erklärte.
Fotos von der FPC-Sitzung sind hier eingestellt.
Fair-Practices-Ausschuss unterstützt Proteste gegen Ölgiganten in Australien und Neuseeland
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