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Fahrpersonal in US-Hafen setzt bahnbrechenden Vertrag durch

NACHRICHTEN

Mit der Unterzeichnung des ersten Gewerkschaftsvertrags in Gütertransportsektor seit 30 Jahren haben die Lkw-Fahrer/innen bei Toll Group in Los Angeles (USA) Geschichte geschrieben.

Das in Häfen tätige Fahrpersonal gehört zu den am schlechtesten bezahlten Beschäftigten im US-amerikanischen Güterverkehrssektor, was diesen Vertrag im Hafen von Los Angeles so bahnbrechend macht. Der neue Vertrag sieht eine Anhebung des Stundenlohns der Fahrer/innen um über 6 US-Dollar (4,50 Euro) sowie Überstundenbezahlung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Urlaub vor. Zusätzlich erhalten sie garantierten Schichtdienst und Altersvorsorgeleistungen.

Die Fahrer/innen hatten im April 2012 für Schlagzeilen gesorgt, als sie mit überwältigender Mehrheit für den Beitritt zur Teamsters-Gewerkschaft gestimmt hatten. Ihre Kampagne wurde von der Gewerkschaftsbewegung auf internationaler Ebene unterstützt, insbesondere von der australischen Transport Workers' Union (TWU).

"Überall erheben sich Beschäftigte gegen Hungerlöhne, und das Fahrpersonal bei Toll Group beidseits des Pazifiks hat gezeigt, dass Erwerbstätige und ihre Familien nicht nachgeben werden, bis sie die Mittelklasselöhne, Leistungen, Sicherheit und Arbeitsplatzrechte durchgesetzt haben, die ihnen zustehen," so Teamsters-Generalsekretär James P. Hoffa. "Viel zu lange haben die Unternehmen in der globalen Lieferkette das System abgezockt, indem sie US-amerikanische Unternehmen, die eigentlich gute Arbeitsplätze schaffen, durch niedrigere Preise ausgebootet haben.

"Verträge wie dieser beweisen, dass Beschäftigte gemeinsam mit ihren Gewerkschaften und Arbeitgebern, ganz gleich, auf welchem Kontinent sie tätig sind, neue Maßstäbe setzen können. Die Teamsters werden zusammen mit der TWU und ihren Kolleginnen und Kollegen in der ITF weiter Druck auf Toll Group und seine Konkurrenzunternehmen ausüben, die Normen in der Verkehrswirtschaft weltweit anzuheben."

Karael Vallecillo, einer der Fahrer bei Toll Group, erklärte: "Ganz zweifellos haben mein Aufenthalt in Australien und die Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen dort viel bewirkt und dazu beigetragen, dass wir einen so guten Vertrag mit Toll durchsetzen konnten. Wir sind stolz auf die enorme Hilfe und Solidarität der TWU, durch die unser historischer Vertragserfolg Wirklichkeit wurde."

Der amtierende nationale Sekretär der TWU Michael Kaine fügte hinzu: "Wir sind unglaublich stolz auf unsere Freundinnen und Freunde in den USA. Von Anfang an haben wir erklärt 'Euer Kampf ist unser Kampf', und heute sagen wir 'Euer Sieg ist unser Sieg'. Toll sollte die Maßstäbe für Gerechtigkeit und Respekt gegenüber seinen Beschäftigten hochhalten, ganz gleich in welchem Land. Die Botschaft an die Branche ist klar: In dieser globalen Wirtschaft haben die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften über die Kontinente hinweg Bündnisse aufgebaut und werden sich weiter gegenseitig unterstützen, bis sie sich in den Betrieben weltweit nachhaltig Gehör verschafft haben."

Mac Urata, der Sekretär der ITF-Binnenverkehrssektionen, fügte hinzu: "Dieser Vertrag ist der krönende Abschluss einer über zwei Jahre währenden, unermüdlichen Kampagne der 65 latinoamerikanischen Fahrer/innen und ihrer Gemeinschaften. Wir sind stolz darauf, ihren Kampf zu unterstützen, und gratulieren ihnen zu diesem Erfolg."

Auf der jüngsten ITF-Sektionskonferenz Binnenverkehr in Toronto (Kanada) war einstimmig eine Entschließung zur Unterstützung der Kampagne des Fahrpersonals bei Toll verabschiedet worden.

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