Die Fluggesellschaft KLM musste ihren Plan fallenlassen, die Auslagerung von 6.000 der insgesamt 17.000 Bodenverkehrsbediensteten in Schiphol in die Kollektivverhandlungen mit der Gewerkschaft FNV einzubeziehen. Die Wut der Angestellten in der Gepäckabfertigung, den Lagerhallen, an den Eincheckschaltern und weiteren Bereichen hatte am 19. Mai 2016 zu einer massiven Beteiligung am Aktionstag der FNV und einer Demonstration vor dem Hauptsitz der KLM geführt. Innerhalb eines Tages rückte KLM von seinen Vorschlägen ab und erklärte sich zum Neuanfang der Verhandlungen bereit. Bis zum Abschluss der Verhandlungen Anfang Juli sind weitere Aktionen geplant, um den Druck auf das Unternehmen aufrechtzuerhalten.
Am 2. Juni willigten Schiphol und seine Sicherheitsunternehmen ein, mindestens 40 weitere Sicherheitskräfte einzustellen, die Standzeit bei der Passagierkontrolle auf zwei Stunden zu begrenzen (gemäß den aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen) und eine Klimaanlage einzubauen. All diese Vorhaben müssen innerhalb festgelegter Fristen umgesetzt werden.
Im Vorfeld hatten mehrere kurze – über SMS organisierte – Arbeitsniederlegungen stattgefunden, während derer die Beschäftigten die Passagiere mit Flugblättern über die von ihnen befürchteten Sicherheitsrisiken informierten. Am 1. Juni fand unter Teilnahme von Beschäftigten in der Gepäckabfertigung, Reinigungspersonal und weiteren Bodenverkehrsbediensteten ein großer Aktionstag statt. In einer im Februar durchgeführten Umfrage der FNV hatte das Sicherheitspersonal massive Bedenken über Arbeitslasten, mangelhafter Beleuchtung und hohen Temperaturen am Arbeitsplatz geäußert.
Schiphol ist einer der 33 Flughäfen, in denen am 1. Juni zum Auftakt der Kampagne von Airports United, einem neuen globalen Netzwerk von Flughafenbeschäftigten für wirtschaftliche Gerechtigkeit, Sicherheit und Gefahrenabwehr in der Branche, Proteste organisiert worden waren.
Cihan Ugural, Kampagnenleiter bei der FNV, erklärte: "Wir freuen uns sehr über die Erfolge für unsere Mitglieder beim Bodenpersonal und den Durchbruch für die Sicherheitsbediensteten. Die weltweiten Aktionen von Airports United am 1. Juni haben uns wirklich geholfen, denn Schiphol kam dadurch endlich in die Gänge. Wir haben die Stärke der Beschäftigten demonstriert, und Schiphol hat uns jetzt auf dem Radar."
Der Sekretär der ITF-Sektion Zivilluftfahrt Gabriel Mocho gratulierte der FNV und erklärte, diese Erfolge seien motivierend für die anderen Beschäftigten im neuen Netzwerk von Airports United.
Erkläre dich auf Twitter und Facebook unter #airportworkers mit Airports United solidarisch.
Durchbruch für das Bodenpersonal am Flughafen Schiphol
NACHRICHTEN
VOR ORT
NACHRICHTEN
ITF-Kongress 2024 schließt mit einem klaren Bekenntnis zu Frieden, Beschäftigtenrechten, Gleichstellung und globaler Solidarität
In einer historischen und wegweisenden Abschlusssitzung bekräftigten die Delegierten des ITF-Kongresses 2024 in Marrakesch (Marokko) die unerschütterliche Kampfkraft der Verkehrsgewerkschaften
NACHRICHTEN
Verkehrsgewerkschaften streiken gegen die gewerkschaftsfeindlichen Gesetze der Regierung Milei
Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) hat sich heute mit den streikenden Verkehrsbeschäftigten in Argentinien uneingeschränkt solidarisch erklärt. Die Streikenden und ihre
NACHRICHTEN
Organisierung für menschenwürdige Arbeit ist der Weg zu nachhaltigem Tourismus
Zur Sektionskonferenz Fremdenverkehrsdienste auf dem ITF-Kongress 2024 kamen führende Gewerkschaftsmitglieder, Branchenexpert*innen und Vertreter*innen aus der ganzen Welt zusammen, um sich mit den
Post new comment