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Südkoreanische Verkehrsbeschäftigte streiken für Demokratie und sichere Arbeitsbedingungen

NACHRICHTEN

In Südkorea haben 20.000 Beschäftigte im Verkehrs- und öffentlichen Sektor in einer Streikkundgebung gegen Regierungsmaßnahmen protestiert und fordern bessere Beschäftigungsbedingungen.

Am Samstag, den 7. Dezember 2024, versammelten sich Mitglieder der Koreanischen Gewerkschaft der Angestellten bei öffentlichen Diensten und Verkehr (KPTU) vor dem Gebäude der südkoreanischen Nationalversammlung zu einer gemeinsamen Streikkundgebung, um gegen die Regierung zu protestieren und die Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk-yeol zu fordern.

Nach der überraschenden Ausrufung des Kriegsrechts am 3. Dezember, die eine massive Einschränkung von politischen Aktivitäten, bürgerlichen Freiheiten und Menschenrechten zur Folge gehabt hätte, haben sich Gewerkschaften und Verkehrsbeschäftigte maßgeblich an Protesten und der Massenmobilisierung gegen die Regierung beteiligt.

Neben der Forderung nach dem Rücktritt von Präsident Yoon und der Verurteilung des Vorgehens der Regierung verlangen die in der KPTU organisierten Bahnbeschäftigten, die sich seit dem 5. Dezember in einem unbefristeten Streik befinden, die Auszahlung ausstehender Löhne, sicherere Arbeitsplätze, eine Aufstockung der Personalbestände und den Schutz von Gewerkschaftsrechten. 

Die KPTU hat angekündigt, die Streiks und Massenproteste für die absehbare Zukunft fortzusetzen. Der KPTU angeschlossene Beschäftigte im Straßengüterverkehr planen für den 14. Dezember, an dem eine weitere Abstimmung über die Amtsenthebung angesetzt ist, eine weitere Massenkundgebung.

In seiner Rede auf der Kundgebung sagte KPTU-Präsident Gilyong Eom:

"Die südkoreanischen Bahnbeschäftigten sind am 5. Dezember in einen unbefristeten Streik getreten, um die Eisenbahnsicherheit zu gewährleisten und den Machtmissbrauch des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen unter der Yoon-Regierung zu beenden. Der Grund, warum wir mitten in diesem harten Winter in Streik treten, liegt auf der Hand."

"Für uns waren die drei Jahre seit dem Amtsantritt von Yoon Suk-yeol von Anfang an geprägt von Angriffen auf öffentliche Dienste und Arbeitnehmer*innenrechte."

Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF), der die KPTU angeschlossen ist, hat die Regierung von Yoon verurteilt und den streikenden Beschäftigten ihre volle Unterstützung zugesichert.

ITF-Generalsekretär Stephen Cotton erklärte: "Die ITF ist stolz darauf, die Verkehrsbeschäftigten und alle Gewerkschaftsmitglieder und Beschäftigten in Südkorea zu unterstützen, die für die Wiederherstellung der Demokratie kämpfen."

"Wir wissen, wie sehr die Beschäftigten unter der Unterdrückung von Arbeitnehmer*innenrechten durch die Yoon-Regierung gelitten haben. Die Beschäftigten bahnen nun den Weg zu einer demokratischen Gesellschaft in Südkorea, in der eine sichere Eisenbahn, sichere Straßen, sichere Arbeitsplätze und die Achtung von Rechten und Freiheiten möglich sind." 

In den Tagen vor der Verhängung des Kriegsrechts durch Yoon führten südkoreanische Lkw-Fahrer*innen eine Protestkundgebung vor der Nationalversammlung durch, um die Wiedereinführung des "Safe Rates"-Systems zu fordern, das von der Regierung im Jahr 2022 aufgehoben worden war. 

Im aktuellen Kontext haben die Streiks eine neue Bedeutung erlangt, da sie die Probleme der Beschäftigten mit dem antidemokratischen Kurs der Regierung Yoon in Verbindung bringen. Sowohl die Koreanische Gewerkschaftskonföderation (KCTU) als auch der Koranische Gewerkschaftsbund (FKTU) fordern Yoons Rücktritt.

ITF-Mitgliedsorganisationen und andere Gewerkschaften in ganzen Welt haben den südkoreanischen Beschäftigten in Solidaritätsbotschaften ihre Unterstützung beim Kampf um die Wiederherstellung der Demokratie zugesichert.

Solidaritätsbekundungen können per E-Mail an inlandtransport@itf.org.uk gesendet werden.
 

Foto von der Streikaktion am Samstag mit freundlicher Genehmigung der KPTU. Auf den Plakaten wird mehr Bahnsicherheit und der Rücktritt von Yoon Suk-yeol gefordert.

 

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