Zum Auftakt der zweiten Phase ihres Arbeitskampfs gegen die drohende Streichung von Tausenden von Arbeitsplätzen bei der spanischen Fluggesellschaft Iberia am 4. März erhielten die Beschäftigten Rückenstärkung von Gewerkschaftsdelegationen aus Großbritannien, Frankreich und Argentinien.
Am selben Tag erklärten sich auch Beschäftigte bei British Airways, dem Schwesterunternehmen von Iberia in der von Willie Walsh geleiteten International Airlines Group (IAG), solidarisch und protestierten gegen die Pläne der IAG. Bei einer Demonstration vor der IAG-Geschäftsstelle am Londoner Flughafen Heathrow enthüllte Len McCluskey, der Generalsekretär der Unite, der größten britischen Gewerkschaft, die Personal bei British Airways vertritt, ein riesiges Transparent mit der Aufschrift Déjà vu Willie Walsh, IAG: We are all Iberia, IAG: Iberia somos todos ("Déjà vu Willie Walsh, IAG: Wir alle sind Iberia").
Gabriel Mocho, Sekretär der ITF-Sektion Zivilluftfahrt, erklärte: "IAG ist nicht nur eine Fluggesellschaft, es ist eine Gemeinschaft von Arbeitnehmer/innen. Sie haben klargestellt, dass dieser Fall sie alle betrifft. Sie werden sich alle gemeinsam für die bedrohten Angestellten sowie für den Erfolg von Iberia und British Airways einsetzen."
"Wir begrüßen es, dass die konservative spanische Regierung, die an der IAG beteiligt ist, den rücksichtslosen Plänen des Unternehmens kritisch gegenübersteht," so McCluskey weiter. "Diese Pläne machen die von den spanischen Gewerkschaften in die Verhandlungen eingebrachten Vorschläge für einen stufenweisen Kosten- und Personalabbau zunichte."
Und Len McCluskey fügte hinzu: "Wenn Willie Walsh denkt, das Personal bei British Airways würde in Ruhe zusehen, wie er ihre Kolleginnen und Kollegen bei Iberia angreift, ist er falsch gewickelt. Wir alle stehen hinter den Beschäftigten, deren Arbeitsplätze durch die rücksichtslosen Pläne Walshs bedroht sind. Die Botschaft aus Großbritannien an die IAG is klar: Wir alle sind Iberia."
Ricardo Frecia, der Vorsitzende des ITF-Regionalausschusses Zivilluftfahrt für Lateinamerika und die Karibik, erklärte bei seiner Teilnahme an der Demonstration im Terminal 4 des Madrider Flughafens Barajas: "Die Beschäftigten in unserer Region wissen nur zu gut, was unsere Kolleginnen und Kollegen bei Iberia durchmachen, weil wir selbst schon mehrere Restrukturierungsprozesse erlebt haben. Aus diesem Grund sind wir heute hier, um unsere Solidarität mit den spanischen Gewerkschaften zu zeigen."
Lateinamerika ist der größte internationale Markt für Iberia.
Die Gewerkschaft Unite wird am 6. März eine weitere Protestkundgebung am Flughafen London-Heathrow organisieren.
Die Beschäftigten bei Iberia waren in den Streik getreten, nachdem die Gespräche mit der Unternehmensleitung über die geplante Entlassung von 4.500 Mitarbeiter/innen, 23 Prozent der gesamten Belegschaft von Iberia, gescheitert waren. Vom 18. bis 22. März ist eine dritte Streikwelle geplant.
Unter dem folgenden Hashtag könnt ihr bei Twitter eine Solidaritätserklärung für die Beschäftigten bei Iberia abgeben: #supportiberiastaff. Fotos von den Demonstrationen können hier abgerufen werden.
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