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Zehntausend Verkehrsbeschäftigte fordern die sofortige Wiedereinstellung der unrechtmäßig entlassenen Seeleute bei P&O

NACHRICHTEN Presseerklärung

29. März 2022, London (Großbritannien) / Brüssel (Belgien)

Mit einer weltweiten Protestnote, die heute der globalen Unternehmensleitung von DP World, dem Eigentümer von P&O Ferries übergeben wurde, haben 10.000 Verkehrsbeschäftigte aus fast 200 Mitgliedsorganisationen der ITF ihre Empörung über die Massenentlassung und Auslagerung von 800 Seeleuten bei P&O zum Ausdruck gebracht.

ITF-Generalsekretär Stephen Cotton, der die Delegation globaler Gewerkschaftsverbände in Dubai leitet, überbrachte das an Sultan Ahmed bin Sulayem, den CEO von DP World, gerichtete Schreiben, in dem die Wiedereinstellung der entlassenen Seeleute und die Verpflichtung zur Achtung der Arbeitnehmer*innenrechte und zur Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften in allen weltweiten Niederlassungen des Unternehmens gefordert wird.

"In den letzten zwei Wochen fanden in P&O-Häfen von Dover bis Hull und in ganz Europa von Dublin bis Rotterdam Proteste aus Solidarität mit diesen Beschäftigten statt," erklärte Cotton. "Heute haben wir die Erschütterung und Entrüstung der Verkehrsbeschäftigten und ihrer Unterstützer in aller Welt direkt an den globalen Hauptsitz von DP World herangetragen."

Angesichts der brutalen Unternehmensentscheidung erheben sich Verkehrsbeschäftigte und ihre Gewerkschaften in der ganzen Welt und kämpfen gemeinsam für Gerechtigkeit und die Achtung der wesentlichen Rolle, die sie in globalen Lieferketten spielen.

"Die Arbeitgeber im Verkehrssektor sollten diesen Arbeitskonflikt aufmerksam verfolgen," so Cotton. "Bei diesem Kampf, der sich in den Häfen Großbritanniens abspielt, geht es nicht nur um die unrechtmäßige Entlassung von 800 Seeleuten, sondern um Respekt und die Zukunft der Rechte von Seeleuten weltweit. Die ITF, die ETF und unsere Mitgliedsorganisationen nehmen das nicht auf die leichte Schulter."

Das schockierende Eingeständnis von P&O-CEO Peter Hebblethwaite, dass das Unternehmen bei der Entlassung dieser Beschäftigten rechtswidrig gehandelt hat, sollte Anlass für ihre sofortige Wiedereinstellung sein.

"Die Tatsache, dass P&O und sein Eigentümer DP World sich weiterhin weigern können, diese Beschäftigten wiedereinzustellen, und sogar sagen können, sie würden es wieder tun, sollte bei den Regierungen in ganz Europa, aber auch in allen anderen Ländern, wo DP World tätig ist, die Alarmglocken schrillen lassen," erklärte ETF-Generalsekretärin Livia Spera.

"Wenn Regierungen ihre Bürgerinnen und Bürger nicht schützen und Unternehmen zur Rechenschaft ziehen können, wirft das ernste Fragen darüber auf, wer eigentlich das Sagen hat," so Spera weiter.

In der Protestnote wird DP World dazu aufgefordert, diese Beschäftigten menschenwürdig zu behandeln, die Gesetze zum Schutz ihrer Rechte zu achten und:

  • unverzüglich ein Treffen mit den beiden Gewerkschaften Nautilus International und RMT sowie der britischen Regierung einzuberufen, um die aktuelle Situation zu lösen;
  • zu garantieren, dass sich dies in keiner anderen 100-prozentigen Tochtergesellschaft von DP World wiederholen wird und das Unternehmen seiner ESG-Verpflichtung zur Einhaltung der Prinzipien des UN Global Compact nachkommen und allen Beschäftigten in seiner Lieferkette Gleichbehandlung und Respekt gewähren wird; und
  • sich zum sozialen Dialog und zu respektvollen Arbeitsbeziehungen zu verpflichten und engere Beziehungen zur ITF und ihren Mitgliedsorganisationen in allen Tochterunternehmen von DP World zu entwickeln, um sicherzustellen, dass kein*e Beschäftigte*r jemals wieder erleben muss, über Zoom entlassen zu werden.

 

Medienkontakt: media@itf.org.uk | +44 (0) 7770 728 229

Über die ITF: Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) ist ein demokratischer, von Mitgliedern geführter Zusammenschluss und als die weltweit führende Institution mit Zuständigkeit für den Verkehrssektor anerkannt. Wir kämpfen leidenschaftlich für die Verbesserung des Arbeitslebens und vernetzen Gewerkschaften aus 147 Ländern miteinander, um Rechte, Gleichheit und Gerechtigkeit für ihre Mitglieder zu sichern. Wir sind Sprachrohr für fast 20 Millionen erwerbstätige Frauen und Männer im Verkehrssektor weltweit, darunter über eine Million Seeleute.

 

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