Der vom ITF-Koordinator für ethisches Investment Tom Powdrill verfasste Bericht Who's responsible? Pension funds and respect for workers' rights untersucht die Leitlinien für verantwortliches Investieren von 100 der größten Fonds in Europa.
Die meisten von ihnen setzen demnach zwar verantwortliche Investitionspolitiken um, die die Rechte der Beschäftigten schützen und fördern, aber bei etwa einem Drittel der Fonds besteht in dieser Hinsicht noch erheblicher Verbesserungsbedarf. Die Mehrheit der Rentenfonds in vielen Ländern beruft sich auf internationale Arbeitsrechtnormen. Zwei Drittel der Fonds, die dies nicht tun, haben ihren Sitz in Großbritannien, was angesichts der Tatsache, dass das Land über den größten Pool von Altersguthaben verfügt, besonders besorgniserregend ist.
Dazu Powdrill: "Die ITF begrüßt die verbreitete Umsetzung verantwortlicher Investitionspolitiken durch Pensionsfonds. Sie sind eine elementare Form sozialer Verantwortung – und eine implizite Anerkennung der Rolle, die Fonds sowohl vor als auch nach dem Übergang in den Ruhestand für die Unterstützung von Arbeitnehmer/innen spielen."
"Dadurch motiviert untersuchten wir, wie viele dieser Fonds die Theorie in die Praxis umsetzen und Arbeitnehmer/innenrechte fördern. Die Ergebnisse waren überraschend. Zwei Drittel der hundert größten Fonds in Europa halten Kernarbeitsnormen ein – ein Drittel jedoch, viele von ihnen mit Sitz in Großbritannien, dem Hauptfinanzplatz für Fonds, sitzen da und drehen Däumchen."
Ein weiteres wichtiges Ergebnis waren der Einfluss und die Häufigkeit von "Kapitalstreiks", mit denen Fonds auf Kritik an der Behandlung von Beschäftigten durch ein Unternehmen reagieren. Bei der Untersuchung wurden Fonds im enormen Gesamtvolumen von 2 Billionen Euro ermittelt, die es ablehnen, in Wal-Mart zu investieren. Sechs weitere Fonds mit einem Vermögen von 287 Milliarden lassen die Finger von Ryanair.
ITF-Präsident Paddy Crumlin erklärte, dass Rentengelder das schwer verdiente Ergebnis harter Arbeit seien und es daher nur gut und richtig sei, sie für den Aufbau einer nachhaltigen individuellen und kollektiven Zukunft zu verwenden – und dies auf ethische Weise.
Lies den 20-seitigen Bericht (nur auf Englisch) hier.
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