Anfang Februar organisierte die ITF in Zusammenarbeit mit dem ITF-Regionalbüro für die arabische Welt ein viertägiges Seminar in Tanger (Marokko). Die Teilnehmer/innen kamen aus angeschlossenen Gewerkschaften in Marokko, Algerien, Bahrain, Jordanien, Kuwait, dem Sudan und Tunesien. Ziel des Seminars war es, in der Region die Unterstützung von Seeleuten in arabischen Häfen zu verbessern und den der ITF angeschlossenen Gewerkschaften, in denen Seeleute organisiert sind, die Vorteile von Kollektivverhandlungen zu erläutern.
"Seeleute in der arabischen Welt wenden sich immer häufiger mit der Bitte um Beistand an uns. Deshalb konzentriert sich die ITF nun auf finanzielle Hilfen und Schulungen für angeschlossene Gewerkschaften, damit diese den Seeleuten, die Häfen in der arabischen Welt anlaufen, bessere Unterstützung bieten können," erklärte der ITF-Koordinator für das Inspektor/innen-Team, Steve Trowsdale.
2017 musste sich die ITF in der Region mit 79 Fällen befassen und trieb über 600.000 US-Dollar an ausstehenden Heuern ein. 2018 hatte sie bereits mit mehr als 100 Fällen, in denen sich Besatzungen an sie wandten, zu tun und erreichte Heuernachzahlungen in Höhe von fast 2 Mio. US-Dollar.
"Das jüngste Seminar war nötig geworden, um zu gewährleisten, dass sämtliche ITF-Kontaktpersonen in der Region über umfassende Kenntnis zum Seearbeitsübereinkommen verfügen und zum Thema konstant auf dem Laufenden gehalten werden, damit sie Seeleute, die Häfen in der Region anlaufen, kompetent unterstützen können. Dabei tragen wir vor allem den Schwierigkeiten im Umgang mit Fällen im Stich gelassener Seeleute – eine gängige Praxis in den arabischen Häfen – Rechnung," erklärte Mohamed Arrachedi, Koordinator des ITF-Netzwerks in der arabischen Welt.
"Das Seminar ist lediglich eines von mehreren unüberhörbaren Signalen an den maritimen Sektor. Damit geben wir den Unternehmen klar zu verstehen, dass sich die ITF und die ihr angeschlossenen Gewerkschaften in der arabischen Welt mit den Seeleuten aus aller Welt zusammentun und somit besser gewappnet sind, gegen alle Arten von Missbrauch und schlechten Praktiken vorzugehen. Mit diesem Schulterschluss machen wir unmissverständlich und eindringlich deutlich, dass in der arabischen Welt keine schlechte Behandlung von Seeleuten, die unsere Häfen anlaufen, geduldet wird," so Arrachedi weiter.
Ein zweites Seminar mit Teilnehmer/innen aus dem Libanon, dem Jemen, Oman und Jordanien wird im Juni in Beirut (Libanon) stattfinden.
Post new comment