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Ryanair bricht sein Versprechen: Keine Anerkennung von Gewerkschaftsrechten in Polen

NACHRICHTEN Presseerklärung

Die Kabinenpersonalgewerkschaft CWR wurde Anfang dieser Woche gegründet und ist dem polnischen Gewerkschaftsverband NSZZ Solidarność angeschlossen. Sie vertritt das gesamte Kabinenpersonal an den fünf Ryanair-Basen im Land und ist das Ergebnis einer monatelangen Organisierungskampagne der Beschäftigten bei der Fluggesellschaft.

Die Flugbegleiter/innen riefen die Gewerkschaft am Donnerstag im Rahmen von planmäßigen Sitzungen mit dem Management von Ryanair ins Leben. Sie zogen sich damit kollektiv aus dem Vertretungssystem des Unternehmens zurück und forderten Ryanair auf, stattdessen mit der Gewerkschaft über ihre Anliegen zu verhandeln. Nach polnischem Recht steht das Arbeitnehmer/innen zu.

Statt jedoch den Wunsch der Beschäftigten nach Kollektivverhandlungen zu respektieren, ergriff Ryanair sofortige Maßnahmen, um dem polnischen Kabinenpersonal seine Gewerkschaftsrechte abzusprechen. Manager des Unternehmens verweigerten die Annahme der Zulassungsdokumente der CWR und drohten Beschäftigten mit der Entlassung, falls sie nicht bis zum 30. September Scheinselbständigkeitsverträge mit Ryanair Sun unterzeichneten. Ryanair Sun ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von Ryanair.

Nach polnischem Recht haben selbständig Beschäftigte keinen Anspruch auf Gewerkschaftsmitgliedschaft und Kollektivverhandlungen.

Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) und die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) brachten ihre tiefe Besorgnis über diese gewerkschaftsfeindlichen Taktiken zum Ausdruck, die internationale Normen der Vereinigungsfreiheit verletzen.

Dazu ITF-Generalsekretär Steve Cotton: "Nach der Ankündigung, Gewerkschaftsrechte anzuerkennen, macht Ryanair in Polen einen großen Schritt zurück. Dies ist ein klarer Versuch, dem polnischem Kabinenpersonal das Recht auf gewerkschaftliche Vertretung und Kollektivverhandlungen zu verweigern."

"Mit diesen infantilen Antigewerkschaftstaktiken demonstriert die Unternehmensleitung vor der Jahreshauptversammlung in der kommenden Woche ihre absolute Untauglichkeit. Dies ist nicht das Vorgehen eines reifen Unternehmens mit einer nachhaltigen Herangehensweise an Arbeitgeber-/Arbeitnehmerbeziehungen. Ein weiterer Beweis dafür, warum der Vorstand einen neuen Verwaltungsratschef braucht."

ETF-Generalsekretär Eduardo Chagas erklärte: "Gestern Morgen begrüßten wir eine neue Gewerkschaft in unserer Bewegung. Am Nachmittag hatte Ryanair bereits seine Unfähigkeit im Umgang mit Gewerkschaften und Beschäftigten erneut unter Beweis gestellt."

"Ryanair hat keine Ahnung von europäischem Recht. Wir bezweifeln, dass die Richtlinie über die Wahrung von Ansprüchen der Arbeitnehmer beim Übergang von Unternehmen aus dem Jahr 2001 es Unternehmen erlaubt, Beschäftigungsnormen derart zu unterlaufen."

"Ein Grundprinzip unserer 'Fair Transport'-Kampagne besagt, dass Beschäftigte ganz gleich an welchem Standort innerhalb Europas dieselben Rechte genießen. Ryanair muss sich mit der CWR in Polen an einen Tisch setzen, so wie es mit Gewerkschaften in anderen Ländern geschehen ist, und richtige Verhandlungen aufnehmen."

 

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