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Roovolution der Kurier*innen

NACHRICHTEN

Vor kurzem veröffentlichte die ITF eine Meldung unter der Überschrift Gewerkschaftserfolg: Historischer Vertrag für Lebensmittelkurier*innen. Nun baut die Confédération Générale du Travail (CGT) in Frankreich Druck auf den Essenslieferdienst Deliveroo auf.

In diesem Zusammenhang fuhr der Deliveroo-Kurier Jérémy Wick mit seinem Fahrrad 960 km bis zum Hauptsitz des Unternehmens in London (Großbritannien). Unterwegs sammelte er Unterschriften für eine Petition zur Unterstützung seiner Kampagne für grundlegende Arbeitnehmer*innenrechte. 

Als er die 66.000 Unterschriften am Geschäftssitz von Deliveroo in Ostlondon übergeben wollte, wurde ihm jedoch der Zugang verwehrt. Er wurde begleitet von ITF-Aktivist*innen. 

Jérémy Wick arbeitet seit zwei Jahren bei Deliveroo. Als sein Mindestlohn halbiert wurde, wodurch sein Lebensunterhalt gefährdet war, sah er sich zum Handeln gezwungen. 

In seiner Petition fordert er: 

  • die Wiedereinführung eines "menschenwürdigen, festen Mindestsatzes pro Lieferauftrag";
  • die "Wiedereinführung von Prämien";
  • die "Anzeige der tatsächlichen Entfernung vor der Annahme eines Lieferauftrags"; und
  • Anerkennung eines "mit echter Verhandlungsmacht ausgestatteten Vertretungsgremiums für Fahrer*innen".

Jérémy Wick konfrontierte zunächst die Geschäftsführung in Bordeaux mit seinen Beschwerden. Dort wurde ihm erklärt, er solle sich an die Unternehmensleitung in Paris wenden, diese verwies ihn jedoch an den Londoner Hauptsitz. 

Wick, der etwa 50 Stunden pro Woche arbeitet und auf seinem Fahrrad im Monat über 2.800 km zurücklegt, erklärte im Blog Left Foot Forward: "Wir wollen an die Kuriere und Kurierinnen, die weltweit für Deliveroo arbeiten, das Signal aussenden, dass niemand alleine ist. Wir stehen zusammen und werden zusammen kämpfen. Wir schwitzen zusammen, deshalb müssen wir jetzt auch zusammen kämpfen, um mehr Wirkung zu erzielen."

Der in London lebende und in der Gewerkschaft Independent Workers of Great Britain aktive Deliveroo-Fahrer Greg Howard begleitete Wick zum Hauptsitz von Deliveroo: "Deliveroo verschaukelt seine Angestellten in allen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist. Es unterschreitet fröhlich die Mindestlöhne und setzt sich über alle Forderungen nach menschenwürdigen Bezahlungs- und Beschäftigungsbedingungen hinweg."

"Dass die Unternehmensleitung heute nicht mit diesen Fahrern reden wollte, zeigt nur ihre krasse Missachtung von Arbeitnehmerrechten und ihre skandalösen, vorsintflutlichen Beschäftigungspraktiken."

"Aber von Bordeaux bis Nottingham schließen sich immer mehr Fahrer und Fahrerinnen zusammen, um sich gegen diese ausbeuterischen Bedingungen zur Wehr zu setzen."

Das ITF-Team für junge Arbeitnehmer*innen in der Verkehrswirtschaft unterstützt Beschäftigte in der Gig Economy, die sich für gerechte Behandlung, Respekt und die ihnen zustehenden Grundrechte organisieren. 

 

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